Iranische Truppen sollen nach Angaben der israelischen Armee in der Nacht zum Donnerstag von Syrien aus israelische Armeestellungen auf den Golan-Höhen mit Raketen beschossen haben. Bei den Angriffen seien mehrere Armee-Stützpunkte entlang der Grenze zu Syrien angegriffen worden. Insgesamt seien rund 20 Geschosse abgefeuert worden. Einige Raketen seien abgefangen worden, erklärte die Armee. Berichte über Opfer lägen nicht vor und der angerichtete Sachschaden sei "begrenzt", sagte ein Armeesprecher. Man habe auf den Beschuss "geantwortet", teilte die Armee weiter mit, ohne zunächst Einzelheiten zu nennen. Zuvor war in Teilen Nordisraels Raketenalarm ausgelöst worden.
BREAKING: Video of missles being launched from Syria toward Israeli targets moments ago.
Sirens have been sounded in the Golan Heights, explosions also heard. pic.twitter.com/7g5Mdv7Bww— ?? Tom S. ?? (@realTomShae) May 9, 2018
Beobachter erwarten, dass der israelische Beschuss Syriens in der Nacht weitergehen dürfte:
Sources in Quneitra tell me: Heavy Israeli shelling on regime positions in Quneitra now: Baath city, Tel Ahmar & Amal Farms all hit in the past several minutes.— Elizabeth Tsurkov (@Elizrael) May 9, 2018
Die Times of Israel schreibt unter Berufung auf die Armee, die Raketen seien von iranischen Al-Kuds-Brigaden abgefeuert worden.
Israel hatte vor einigen Tagen iranische Stellungen in Syrien angegriffen. Haaretz berichtet, die israelische Regierung habe bei Gesprächen zwischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Präsident Wladimir Putin die russische Erlaubnis erhalten, gegen den Iran in Syrien vorgehen zu dürfen. Die TASS berichtet nicht über diese angebliche Erlaubnis.
Netanjahu steht wegen einer bevorstehenden Anklage wegen Korruption unter erheblichem Druck.
Die israelische Regierung behauptet seit Tagen, dass es zu einem baldigen Angriff Irans auf Israels Nordgrenze kommen werde und hat deshalb die Sicherheitsvorkehrungen in Teilen Nordisraels und besonders auf den Golan-Höhen verschärft. Die Armee hatte nach der angeblichen Beobachtung "ungewöhnlicher Aktivitäten" iranischer Truppen in Syrien am Dienstag auch den Zivilschutz angewiesen, Schutzbunker für die Zivilbevölkerung zu öffnen. Zudem wurden zusätzliche Luftabwehr-Batterien in Nordisrael stationiert und einige Reservisteneinheiten mobilisiert.
Israel hatte angekündigt, den Aufbau einer dauerhaften iranischen Militärpräsenz nahe seiner Grenze um jeden Preis zu verhindern. Ein israelischer Minister hatte sogar mit der Ermordung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gedroht.