Der US-Währungshüter James Bullard spricht sich gegen weitere Zinserhöhungen durch die Notenbank Federal Reserve aus. Es gebe „angesichts der aktuellen makroökonomischen Bedingungen Gründe zur Vorsicht bei der weiteren Erhöhung der Leitzinsen“, sagte der Präsident der regionalen Notenbank St. Louis Federal Reserve am Freitag. Die Zinsen hätten bereits ein „neutrales“ Niveau erreicht, mit dem sie die Konjunktur nicht weiter stimulieren würden.
Zuletzt hatte es mehrere Anzeichen für eine Abschwächung der Konjunktur in Europa, den USA und der Weltwirtschaft insgesamt gegeben.
Bullard hat in der Vergangenheit bereits mehrfach zu einer vorsichtigen Straffung der Geldpolitik geraten. Es müsse zunächst abgewartet werden, wie Inflation, Wachstum und Marktzinsen darauf reagierten. Sein Einfluss ist in diesem Jahr allerdings begrenzt, da er kein stimmberechtigtes Mitglied im Offenmarktausschuss der Notenbank ist, in dem die Zinspolitik entschieden wird.
Die Notenbank hat ihren Leitzins zuletzt im März auf die Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent gehievt und zwei weitere Erhöhungen im laufenden Jahr ins Auge gefasst. Der nächste Schritt wird bereits für Juni erwartet.