Deutschland

Zahl der Betrugsfälle in deutschen Unternehmen gestiegen

Lesezeit: 1 min
20.05.2018 23:05
Die Zahl der Betrugsfälle in deutschen Unternehmen steigt.
Zahl der Betrugsfälle in deutschen Unternehmen gestiegen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Zahl der Betrugsfälle in deutschen Konzernen ist einer Umfrage zufolge gestiegen. 18 Prozent der Manager sagten in der Umfrage der Unternehmensberatung EY, sie hätten in den vergangenen zwei Jahren einen bedeutsamen Betrugsfall in ihren Reihen beobachtet. Bei der letzten Umfrage im Jahr 2016 lag dieser Wert noch bei 14 Prozent.

Für die Analyse befragte EY zwischen Oktober 2017 und Februar 2018 Manager von 50 größeren Unternehmen in Deutschland. Weltweit nahmen mehr als 2500 Unternehmen aus 55 Ländern an der Befragung teil. Im weltweiten Schnitt gaben elf Prozent der Befragten an, dass es in ihrem Unternehmen einen Betrugsfall gab – das ist deutlich niedriger als in Deutschland.

Der Leiter Forensik bei EY, Stefan Heißner, schränkte am Montag allerdings ein: „In Deutschland wird intensiver kontrolliert als anderswo.“ So seien die meisten Betrugsfälle in der Ukraine (36 Prozent), Kenia (26 Prozent), Russland und Belgien (je 20 Prozent) angegeben worden. In Portugal und der Türkei gaben hingegen nur zwei Prozent einen Betrugsfall an - nach Einschätzung des Experten unrealistisch niedrig.

In Deutschland gibt es nach Ansicht Heißners kein strukturelles Korruptionsproblem. So lehnten deutsche Manager Bargeldzahlungen oder die Fälschung von Bilanzen zur Sicherung des Unternehmenserfolgs durchweg ab. Im weltweiten Schnitt waren 13 Prozent der Manager bereit, Bestechungsgelder zu zahlen - fünf Prozent konnten sich vorstellen, Bilanzen zu fälschen.

Kontrovers diskutiert werden laut Heißner dagegen Einladungen zu Sportevents oder in die Oper. Hier gaben 16 Prozent der deutschen Befragten an, damit kein Problem zu haben. Weltweit sehen 21 Prozent solche Einladungen als unproblematisch an.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Chemiebranche enttäuscht: Energiekosten bleiben hoch
27.09.2023

Die Bundesregierung hat der Chemiebranche in einem Spitzengespräch am Mittwoch Unterstützung zugesichert. Doch Maßnahmen zur Senkung der...

DWN
Politik
Politik Abgang eines Vordenkers - die CDU zerlegt sich in der AfD-Debatte
27.09.2023

Mit dem Rücktritt des Chefs ihrer Grundwertekommission, dem Historiker Andreas Rödder, ist das Debakel in der CDU nicht mehr zu...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Melonis Italien wird zur Gefahr für Europas Finanzsystem
27.09.2023

Weithin unbemerkt steuert Italien unter seiner Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine neue Finanzkrise zu. Die Reformen, die Italien...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB droht den Banken die Daumenschraube anzuziehen
27.09.2023

EZB-Ratsmitglied Holzmann schlägt eine Verzehnfachung der Mindestreserve vor. Den Banken drohen Kosten in Milliardenhöhe, die sie an die...

DWN
Politik
Politik Bayern soll Gas aus Italien geliefert bekommen
27.09.2023

Bayern kann mit Gas-Lieferungen aus Italien rechnen. Mit der neu entstehenden Pipeline "Adriatic Line" wird eine Alternative zu Russland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutscher Arbeitsmarkt im Strudel der schwachen Konjunktur
27.09.2023

Wegen der schwachen Konjunktur fehlen die Aufträge. Die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen, liegt daher auf dem...

DWN
Politik
Politik KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar
27.09.2023

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehrheit der Immobilienbesitzer verweigert Klima-Sanierung
27.09.2023

Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau...