Vor der deutschen Ostseeküste haben am Dienstag die Bauarbeiten für die Gaspipeline Nord Stream 2 begonnen. Fünf Baggerschiffe hoben am Meeresgrund im Greifswalder Bodden den Graben für ein Doppelrohr aus, wie das Unternehmen Nord Stream 2 mitteilte. Im flachen Küstengewässer dürfe das Rohr nicht auf dem Meeresgrund verlegt werden, erläuterte ein Unternehmenssprecher.
In den vergangenen Wochen war bereits mit den Arbeiten an der Anlandestation für das Gas bei Lubmin gebaut worden. Seeseitig durfte zum Schutz der laichenden Heringe aber nicht früher mit dem Bau begonnen werden.
Das Unternehmen verwies am Dienstag erneut auf einen Planfeststellungsbeschluss des Bergamtes Stralsund vom Januar 2018, der die Bauarbeiten ab Mitte Mai im deutschen Küstengewässer genehmigt. Darin sei nachgewiesen, dass der Bau der Pipeline umweltverträglich erfolgen könne.
Der Umweltverband Nabu hatte beim Oberverwaltungsgericht Mecklenburg-Vorpommerns in Greifswald mit einem Eilantrag versucht, die Bauarbeiten zu verhindern. Eine Gerichtsentscheidung steht jedoch noch aus.
Auch Finnland hatte Mitte April alle notwendigen Genehmigungen für Bau und Betrieb der Pipeline erteilt. Erste seeseitige vorbereitende Arbeiten hätten auch dort bereits begonnen, teilte das Unternehmen mit. Die Genehmigungsverfahren in Russland, Schweden und Dänemark liefen „weiterhin planmäßig“.
Nord Stream 2 soll über eine Länge von 1.230 Kilometer von Russland nach Deutschland führen. Sie wird weitgehend parallel zur Gas-Pipeline Nord Stream 1 verlaufen, die 2011 in Betrieb genommen wurde. Die Projektgesellschaft Nord Stream 2 AG hat ihren Sitz in der Schweiz. Die Unternehmensanteile werden vom russischen Energieriesen Gazprom gehalten.
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