Lesezeit: 1 min
15.05.2018 22:01
Nach einem WTO-Urteil gegen die EU wegen Airbus erwägt die US-Regierung Sanktionen gegen EU-Produkte.
US-Regierung droht EU mit Sanktionen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im langjährigen Streit über Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus hat die Welthandelsorganisation (WTO) zugunsten der USA geurteilt. Die EU sei der Forderung nicht nachgekommen, alle entsprechenden Beihilfen einzustellen, befand die WTO am Dienstag. Damit ist der Weg für die US-Regierung frei, die Unterstützung der Organisation für Strafmaßnahmen zu beantragen. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer drohte umgehend mit Sanktionen gegen EU-Produkte, sollte die EU nicht die Unterstützung für Airbus einstellen. Die EU-Kommission kündigte an, die verbliebenen Subventionen in Einklang mit den WTO-Vorgaben zu bringen. Eine Entscheidung der WTO in einem ähnlichen Fall gegen Boeing wird im kommenden Jahr erwartet.

An der Börse reagierten die Airbus-Aktien mit Verlusten. Sie schlossen in Paris knapp ein Prozent im Minus.

Der Streit über die EU-Subventionen für den Flugzeugbauer geht bis in das Jahr 2004 zurück. In ihrer Entscheidung vom Dienstag verwies die WTO auf fortgesetzte, unzulässige Staatskredite für das Großraumflugzeug A380 und den A350. Dagegen wies sie Vorwürfe der US-Seite beim A320 und A330 zurück und schränke damit den Umfang des Streits ein. Der Airbus-Rivale Boeing erklärte in einer Stellungnahme, die US-Strafen "könnten sich auf mehrere Milliarden an Gebühren pro Jahr belaufen". Airbus-Chef Tom Enders erklärte seinerseits: "Der heutige Bericht ist eigentlich nur die halbe Geschichte."

Airbus geht davon aus, dass die EU nach der WTO-Entscheidung 2019 zu Boeing-Subventionen ihrerseits Strafmaßnahmen gegen die USA verhängen könnte. Die EU-Kommission forderte am Dienstag eine Verhandlungslösung in dem Streit. Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU sind gegenwärtig unter anderem durch die US-Zölle auf Stahl und Aluminium und die neuen amerikanischen Sanktionen gegen den Iran nach der Aufkündigung des Atomabkommens belastet.

***

Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWNhier abonnieren!


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...