Deutschland

Deutschland rutscht in Rangliste zur Wettbewerbsfähigkeit ab

Deutschland ist in einer Schweizer Studie zur Wettbewerbsfähigkeit zum vierten Mal in Folge abgerutscht.
26.05.2018 22:36
Lesezeit: 1 min

Deutschland ist einer Studie zufolge im weltweiten Vergleich der wettbewerbsfähigsten Standorte das vierte Jahr in Folge abgerutscht und liegt nun hinter Ländern wie China und Katar. Die Bundesrepublik rangiere 2018 in Sachen Wettbewerbsfähigkeit auf dem 15. Platz von 63 untersuchten Staaten, teilte die Schweizer Business School IMD am Mittwoch zu ihrer Rangliste mit. 2014 war Europas größte Volkswirtschaft noch auf den sechsten Platz vorgerückt, 2015 dann auf den zehnten zurückgefallen, 2016 auf den zwölften und 2017 auf den 13. Rang.

An die Spitze kehrten die USA zurück, die Hong Kong als Nummer eins ablösen. Dritter bleibt Singapur, gefolgt von den Niederlanden und der Schweiz. China und Katar liegen direkt vor Deutschland.

„Deutschland ist die größte Volkswirtschaft der Region, wächst weiter und gehört nach wie vor zu den Ländern mit hoher Wettbewerbsfähigkeit“, sagte IMD-Chefökonom Christos Cabolis der Nachrichtenagentur Reuters. „Doch wir beobachten in den letzten Jahren ein Abrutschen in der Gesamtrangliste.“ Die Studie basiert auf 258 verschiedenen Daten - etwa zu Beschäftigung, Handel und Staatsverschuldung - sowie auf einer weltweiten Befragung von Tausenden Managern.

„Ihre Antworten beispielsweise auf Fragen zur Fähigkeit der Regierung, ihre Politik an die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen oder ihre Entscheidungen wirksam umzusetzen, scheinen negativer zu sein“, sagte Cabolis. Auch Unternehmergeist und die Glaubwürdigkeit von Managern würden skeptischer bewertet. „Interessanterweise erstreckt sich diese Skepsis der Führungskräfte in Deutschland auch auf die Dimensionen des Einsatzes digitaler Werkzeuge oder auf den digitalen Wandel in Unternehmen“, betonte Cabolis.

Gelobt werden vor allem die gut qualifizierten Arbeitskräfte in Deutschland: Fast 81 Prozent der Manager erkennen dies an. Politische Stabilität und Vorhersehbarkeit nennen fast zwei Drittel als Standortvorteil. Dagegen finden nur 1,2 Prozent der Führungskräfte das Steuersystem gut.

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