Um die festgefahrenen Verhandlungen über eine neue griechische Regierung doch noch zu einem Erfolg zu bringen und Neuwahlen zu verhindern, hat der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias am Montag einen neuen Vorschlag eingebracht: Er will eine Regierung aus Technokraten und Persönlichkeiten formen. Alle Parteien außer der rechtsextremen Chrysi Avgi sollen zu Gesprächen eingeladen werden.
PASOK-Chef Evangelos Venizelos hält diese Lösung für denkbar, weil man in außergewöhnlichen Zeiten manchmal ungewöhnliche Lösungen finden müssen. Der Chef der demokratische Linken, Fotis Kouvelis, hält die Idee für weniger gut. Dies wäre eine Niederlage für die Politik. Der Chef der Nea Demokratia, Antonis Samaras, glaubt, dass es egal sei, welche Persönlichkeiten in der Regierung sitzen. Wichtig sei es, dass möglichst viele Parteien die neue Regierung unterstützen.
Der Chef des radikalen Linken-Bündnisses Syriza, Alexis Tsipras, wird zwar an den Gesprächen am Dienstag teilnehmen. Er konzentriert sich jedoch auf den Umbau des Bündnisses zu einer neuen Partei, die dann auch in den Genuss der 50 Extra-Sitze kommen kann, wenn sie die Wahlen gewinnt. Tsipras ist nur bereit, eine Regierung zu unterstützen, die die Troika-Sparmaßnahmen zu den Akten legt.