Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) kann weitere ihrer Rechtsstreitigkeiten zu den Akten legen. Das Geldhaus einigte sich mit französischen und amerikanischen Behörden auf die Strafzahlung von insgesamt 860 Millionen Dollar, wie das US-Justizministerium am Montag mitteilte. In einem ersten Fall ging es um die mutmaßliche Manipulation des Interbanken-Zinssätzes Libor. Zahlreichen Banken war vorgeworfen worden, den Libor-Zins in der Finanzkrise von 2007 bis 2009 künstlich niedrig gehalten zu haben, um ihre Gewinne nach oben zu treiben oder gesünder auszusehen als sie waren.
In einem zweiten Fall geht es um eine mutmaßliche Bestechungsaffäre in Libyen. Hier werde sich die in Paris ansässige Bank vor einem New Yorker Gericht schuldig bekennen, teilte das US-Ministerium mit. Die Behörden in den USA und Frankreich haben sich in der Angelegenheit abgesprochen.
Der französische Autobauer Peugeot (PSA) stellt wegen der drohenden US-Sanktionen bis auf weiteres seine Geschäfte im Iran ein. "Der Konzern hat damit begonnen, seine Aktivitäten in Gemeinschaftsunternehmen im Iran auszusetzen, um das US-Gesetz bis zum 6. August 2018 zu erfüllen", teilte der Konzern am Montagabend in Paris mit. Mit Unterstützung der französischen Regierung versuche der Konzern, bei den US-Behörden eine Ausnahme von den Strafmaßnahmen zu erreichen. Die USA drohen allen Firmen Handelsbeschränkungen an, die Geschäfte mit dem Iran machen.
Für Peugeot machten die Aktivitäten im Iran weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes aus. Deshalb müsse der Autobauer auch seine derzeitigen Prognosen nicht ändern. US-Präsident Donald Trump hatte im Mai das internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und neue Sanktionen beschlossen. Seither bemühen sich die anderen Unterzeichnerstaaten – neben dem Iran sind das China, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien – um den Erhalt der Vereinbarung. Das Abkommen sieht Einschränkungen beim Atomprogramm des Iran und im Gegenzug die Aufhebung von Sanktionen vor.
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