Finanzen

China sichert sich Zugriff auf wichtige Rohstoffe in Afrika

Chinesische Unternehmen bauen ihre Präsenz im wichtigen Rohstoffmarkt Kongo deutlich aus.
13.06.2018 00:06
Lesezeit: 1 min

Chinesische Unternehmen verstärken ihre Präsenz im Kongo und bauen dadurch ihre Zugriffsmöglichkeiten auf einem der weltweit wichtigsten Rohstoffmärkte aus. Am Montag wurde bekannt, dass die staatliche Citic Metal mehr als 555 Millionen Dollar für einen Anteil von 20 Prozent an der Ivanhoe-Mine investiert hatte. Die Ivanhoe-Mine umfasst signifikante Förderstätten für Zink und Kupfer. Die chinesische Zijin Mining Group verfügt bereits über einen Anteil von 10 Prozent an der Mine.

Die Investition von Citic Metal ist Teil einer großangelegten Strategie der chinesischen Regierung, um Rohstoffvorkommen in Afrika zu sichern. Afrika spielt eine gewichtige Rolle bei der Befriedigung der chinesischen Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer, Kobalt oder Zink, welche insbesondere in der Elektromobilität Verwendung finden, die von der Regierung in Peking als Zukunftsbranche eingestuft und durch Quoten geschützt wird.

Für den Bau von Elektrofahrzeuge wird etwa viermal so viel Kupfer benötigt wie bei traditionellen Autos. Zudem beinhalten die Antriebsbatterien große Mengen der seltenen Rohstoffe Kobalt und Lithium. Die jüngsten massiven Preissteigerungen und Lieferengpässe bei diesen beiden Ressourcen könnten die Ausbreitung von Elektroautos behindern, schätzen Beobachter. Die Chinesen versuchen deshalb offenbar, sich einen möglichst umfangreichen Zugriff zu sichern.

„Dies ist ein China, das im Aufstieg begriffen ist. Der Westen verliert seinen Appetit daran, dass zu sichern, was für die Energieversorgung seiner Volkswirtschaften notwendig ist“, wird ein Analyst von Sanford C. Bernstein & Co von Bloomberg zitiert.

Der Kongo ist nicht nur der weltgrößte Produzent von Kobalt, sondern auch der sechsgrößte Produzent von Kupfer. Während sich westliche Unternehmen wie BHP Billiton, Rio Tinto und Freeport McMoRan aufgrund der angespannten Sicherheitslage und der mangelhaften Infrastruktur in den vergangenen Jahren aus dem Land zurückzogen, verstärkten chinesische Konzerne ihre Investitionen – wie in ganz Afrika.

So erwarb China Molybdenum für 3,8 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr einen Anteil an Tenke Fungurume – einer der größten Kupfer- und Kobaltminen des Landes. Die Zhejiang Huayou Cobalt Company entwickelt derweil eine Kupfermine im Südwesten des Kongo. Und im März wurde bekannt, dass der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore rund ein Drittel seiner Kobaltkapazitäten im Kongo an den chinesischen GEM-Konzern verkaufte.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...