Finanzen

Analysten erwarten Schwäche-Phase des chinesischen Yuan

Beobachtern rechnen mit Blick auf die kommenden drei Monate mit stärkeren Schwankungen im Wechselkursverhältnis zwischen Yuan und Dollar.
16.06.2018 01:52
Lesezeit: 1 min

Der Wechselkurs zwischen chinesischem Yuan und US-Dollar könnte in den kommenden drei Monaten verstärkt Schwankungen unterworfen sein. Wie The Business Times unter Berufung auf Daten von Bloomberg berichtet, könnten die anstehenden Dividendenauszahlungen durch chinesische Unternehmen zu Wechselkursverlusten des Yuan führen.

Im Juni, Juli sowie August werden im Ausland sowie in den chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau registrierte chinesische Unternehmen Dividenden im Gesamtumfang von 19,6 Milliarden US-Dollar an ihre Aktionäre auszahlen. Ein Teil der Dividenden in fremder Währung dürfte von den Unternehmen aus Devisenreserven bezahlt werden, ein anderer Teil jedoch muss durch den Umtausch von Yuan in Dollar oder Euro ermöglicht werden – was zu kurzfristigen Kursschwächen bei der chinesischen Währung führen dürfte.

„Der Yuan wird sich aufgrund der Dividenden-Auszahlungen wahrscheinlich abschwächen und innerhalb einer kurzen Periode volatiler werden“, sagt ein Analyst der Scotiabank in Singapur. „Das wird aber keine nachhaltige Abwertung oder Kapitalabflüsse zur Folge haben. Der Kurs des Yuan wird nämlich durch die Nachfrage ausländischer Investoren nach chinesischen (Staats-)Anleihen gestützt.“

Die Dividendenauszahlungen werden im laufenden Jahr etwa 23 Prozent über jenen des vergangenen Jahres liegen, schätzen Beobachter. Zu den größten Emittenten gehören in Hongkong gelistete Unternehmen aus China. So wird die China Construction Bank  im August ihren Anteilseignern rund 4,2 Milliarden Dollar ausschütten, die Bank of China wohl etwa 2,1 Milliarden Dollar.

„Es wird kurze Ausschläge bei der Volatilität und Abwertungen geben. Sobald diese vorbei sind werden Unternehmen den Yuan wieder kaufen und den Wechselkurs stabilisieren“, wird ein Analyst der Chinese Academy of Social Sciences in Peking zitiert.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Immobilienverbot für Russland: Finnland verbietet Russen und Weißrussen den Immobilienkauf
16.07.2025

Helsinki verbietet Russen den Immobilienerwerb: Am 15. Juli trat in Finnland ein Gesetz in Kraft, welches russischen und weißrussischen...

DWN
Politik
Politik Kontrollstaat: digitale Identität mit Bürgerkonto wird Pflicht – Hacker kritisieren Überwachung
16.07.2025

Ende der Freiwilligkeit? Im Koalitionsvertrags setzen CDU, CSU und SPD auf eine verpflichtende digitale Identität der Bürger in der BRD....

DWN
Finanzen
Finanzen Boomer-Soli: Experten wollen einen Rentensoli zur Sicherung der Rentenkassen
16.07.2025

Wenn Millionen Menschen aus der Babyboomer-Generation in den Ruhestand gehen, wird das Rentensystem extrem belastet. Ökonomen des DIW...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Wie China und die USA den Markt dominieren
16.07.2025

Gold erlebt ein Comeback – und diesmal greifen nicht nur Kleinanleger zu. Nach Jahren der Zurückhaltung investieren...

DWN
Finanzen
Finanzen Aus für Steuerklärung wegen Fachkräftemangel? Gewerkschaft fordert die Abschaffung für Arbeitnehmer und Rentner
16.07.2025

Kurz vor Ablauf der Abgabefrist für das Jahr 2024 hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft gefordert, die Steuererklärung für Arbeitnehmer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Generation Z: Warum junge Beschäftigte unter Druck stehen
16.07.2025

Die Generation Z leidet besonders unter psychischen Belastungen im Job. Das hat nicht nur mit Corona zu tun, sondern auch mit verhärteten...

DWN
Technologie
Technologie Oracle-Investition: Zwei Milliarden Dollar für deutsche Cloud-Infrastruktur
16.07.2025

Die Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen explodiert – und Oracle reagiert. Der US-Konzern investiert zwei Milliarden Dollar...

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...