Ein Generalstreik aus Protest gegen eine Vereinbarung der Regierung in Buenos Aires mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hat Argentinien am Montag lahmgelegt. "Der Streik richtet sich gegen das Wirtschaftsprogramm. Der IWF hat Argentinien immer nur Ärger gemacht", sagte Gewerkschaftschef Juan Carlos Schmid der Nachrichtenagentur AFP. Seine Gewerkschaft CGT erwartete mehr als eine Million Streikteilnehmer. Der 24-Stunden-Streik begann um Mitternacht (Ortszeit).
In der Hauptstadt Buenos Aires fuhren keine Züge, S-Bahnen oder Busse. Auch der Flugverkehr war unterbrochen, öffentliche Schulen blieben geschlossen. Außerdem versperrten radikale Gruppen am frühen Morgen Zugangsstraßen nach Buenos Aires. Die Gewerkschaften verlangen, aufgrund der gestiegenen Inflationsprognose neue Verhandlungen über Löhne zu führen.
Mit dem IWF verbinden viele Argentinier schmerzhafte Erinnerungen an frühere Wirtschaftskrisen, die 2001 in einer Staatspleite endeten - dafür machen sie den IWF verantwortlich.
Das hoch verschuldete Land hatte sich Anfang Juni mit dem IWF auf einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar (knapp 43 Milliarden Euro) verständigt. Die Regierung in Buenos Aires hatte den IWF um Hilfe gebeten, da die Landeswährung Peso seit Jahresbeginn 35 Prozent ihres Wertes verlor.
Vergangene Woche billigte die IWF-Direktion offiziell einen Dreijahresplan der Regierung, die bis zum Jahr 2020 einen ausgeglichenen Haushalt erreichen will. Unter anderem sollen Investitionen in den Provinzen gekürzt werden.
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