Politik

Bank-Run auf Zypern nach EU-Rettungs-Beschluss

Lesezeit: 1 min
16.03.2013 12:54
Die Eurogruppe hat sich in den frühen Morgenstunden geeinigt, Zypern mit 10 Milliarden Euro zu retten. In Zypern kam es am Samstag zu einem Bank-Run, weil hunderte Menschen versuchten, ihr Geld von der Bank zu holen. Die Sparer in Südeuropa dürften durch diese Entscheidung aufgeschreckt werden.
Bank-Run auf Zypern nach EU-Rettungs-Beschluss

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Hunderte Zyprioten versuchten am Morgen ihr Geld von den Banken zu holen. Betroffen waren vor allem die Genossenschaftsbanken, die auch am Samstag geöffnet sind. Die Banken hatten jedoch vorgesorgt und den Anteil der Einlagen eingefroren, den ihre Kunden entrichten sollen. Das Onlinesystem der Banken war ausser Betrieb gesetzt. Im Verlauf des Tages wurden die Banken geschlossen, wie der stellvertretende Präsident der Zentralbank im Rundfunk sagte.

Anlass für den Bank-Run war die Entscheidung der Euro-Gruppe und des IWF, Zypern ein Hilfspaket von 10 Milliarden Euro zu gewähren. Allerdings müssen die privaten Gläubiger an einem Schuldenschnitt beteiligt werden. Diese Maßnahme zielt gegen die Russen, die in den vergangenen Wochen bereits massiv ihr Kapital aus Zypern abgezogen haben (mehr hier).

Die einfachen Sparer, die das nicht können, bangen nun um ihre Ersparnisse. Der Beschluss der EU könnte weitreichende Folgen für Süd-Europa haben. Wenn den Südeuropäern klar wird, dass bei zukünftigen Rettungen auch der Zugriff auf ihre Ersparnisse eine Variante ist, sind weitere Bank-Runs vorprogrammiert.

Der Chef der Euro-Gruppe Dijsselbloem fordert nun Sparmaßnahmen, Banken-Restrukturierung und Privatisierungen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Startups: Die Perspektiven fehlen
12.10.2024

Auch für innovative Startups hat Deutschland ein Standortproblem, immer häufiger wird im Ausland gegründet oder ins Ausland abgewandert....

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...