US-Verteidigungsminister Jim Mattis ist bei seinem ersten Besuch in China mit seinem chinesischen Kollegen Wei Fenghe zusammengetroffen. Der Pentagon-Chef wurde im Hauptquartier der Volksbefreiungsarmee am Mittwoch von einer Ehrengarde begrüßt. Chinas Verteidigungsminister Wei sagte, der Besuch seines US-Kollegen sei wichtig, „um das strategische Vertrauen zwischen unseren Ländern zu erhöhen“. Mattis äußerte die Hoffnung auf einen „sehr offenen und ehrlichen Dialog“.
Am Mittwochabend soll Mattis mit Chinas Präsident Xi Jinping zusammentreffen. Mattis war seit seinem Amtsantritt vor 17 Monaten bereits sieben Mal in Asien, reiste aber noch nie nach China. Auch den neuen Verteidigungsminister Wei kannte er bislang nicht.
Belastet wird der Besuch unter anderem durch den Konflikt um Gebiete im Südchinesischen Meer. China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich und hat dort mehrere künstliche Inseln aufgeschüttet und dort moderne Waffensysteme stationiert, um seine Ansprüche zu unterstreichen. Mitte Mai waren erstmals chinesische Kampfflugzeuge auf einer Insel in der Region gelandet.
Die USA, welche Anspruch auf Operationen im gesamten Pazifik stellen, kritisierten die Aktion.
Das Verhältnis zwischen Washington und Peking wird auch belastet durch den zunehmen Druck Chinas auf den US-Verbündeten Taiwan sowie den sich vertiefenden Handelskonflikt.
Ein weiteres wichtiges Thema des Peking-Besuchs wird der Nordkorea-Konflikt sein: Die USA und China hätten dabei „ein gemeinsames Ziel: die vollständige, überprüfbare und unumkehrbare Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel“, sagte Mattis vor seiner Abreise. Peking ist der einzige enge Verbündete der Regierung in Pjöngjang und der wichtigste Handelspartner Nordkoreas.
Mattis hält sich bis Donnerstag in Peking auf und reist anschließend nach Seoul weiter, um sich mit seinem südkoreanischen Kollegen Song Young Moo zu beraten. Am Freitag ist noch ein Besuch in Tokio geplant, wo Mattis den japanischen Verteidigungsminister Itsunori Onodera treffen wird.
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