Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re verändert seine Geschäfts- und Anlagestrategie und steigt aus der Kohle aus. Künftig wolle der Konzern weder in Aktien noch in Anleihen von Unternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle erzielen, kündigte Vorstandschef Joachim Wenning in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung an. „Und wir werden im Einzelrisikogeschäft, wo wir die Risiken genau sehen können, im Grundsatz künftig keine neuen Kohlekraftwerke oder -minen in Industrieländern mehr versichern.“
Die Munich Re werde die eigene Klimastrategie an das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens knüpfen, erläuterte Wenning. Das Ziel des Pariser Abkommens ist willkürlich gewählt und eine Erreichung ist nach dem Ausstieg der USA fraglich. Auch ist nicht abschließend geklärt, ob es einen durch Kohlenstoff-Emissionen verursachten Klimawandel gibt.
Wenn es nicht gelinge, die Erderwärmung um weniger als zwei Grad zu begrenzen, müsse mit teuren und gesellschaftlich einschneidenden Folgen gerechnet werden, heißt es in seinem Gastbeitrag laut FAZ-Vorabbericht. Unter den fossilen Brennstoffen sei die Kohle für den größten Anteil an klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich, begründete Wenning die Entscheidung des Münchener Konzerns.
Munich Re ist nicht der erste Versicherer, der aus dem Kohlegeschäft aussteigt. Zuvor hatten bereits Versicherer wie Axa, Allianz und Zurich ähnliche Pläne verkündet.