Finanzen

Münchener Rück steigt aus Kohle-Versicherungen aus

Der weltgrößte Rückversicherer steigt aus Anleihen und Aktien von Unternehmen aus der Kohleindustrie aus.
06.08.2018 10:05
Lesezeit: 1 min

Der weltweit größte Rückversicherer Munich Re verändert seine Geschäfts- und Anlagestrategie und steigt aus der Kohle aus. Künftig wolle der Konzern weder in Aktien noch in Anleihen von Unternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes mit Kohle erzielen, kündigte Vorstandschef Joachim Wenning in einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung an. „Und wir werden im Einzelrisikogeschäft, wo wir die Risiken genau sehen können, im Grundsatz künftig keine neuen Kohlekraftwerke oder -minen in Industrieländern mehr versichern.“

Die Munich Re werde die eigene Klimastrategie an das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens knüpfen, erläuterte Wenning. Das Ziel des Pariser Abkommens ist willkürlich gewählt und eine Erreichung ist nach dem Ausstieg der USA fraglich. Auch ist nicht abschließend geklärt, ob es einen durch Kohlenstoff-Emissionen verursachten Klimawandel gibt.

Wenn es nicht gelinge, die Erderwärmung um weniger als zwei Grad zu begrenzen, müsse mit teuren und gesellschaftlich einschneidenden Folgen gerechnet werden, heißt es in seinem Gastbeitrag laut FAZ-Vorabbericht. Unter den fossilen Brennstoffen sei die Kohle für den größten Anteil an klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich, begründete Wenning die Entscheidung des Münchener Konzerns.

Munich Re ist nicht der erste Versicherer, der aus dem Kohlegeschäft aussteigt. Zuvor hatten bereits Versicherer wie Axa, Allianz und Zurich ähnliche Pläne verkündet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.