Politik

Deutsche Banken in Türkei mit 21 Milliarden Euro im Feuer

Lesezeit: 1 min
11.08.2018 00:08
Laut Bundesbank sind deutsche Institute mit 21 Milliarden Euro in der Türkei engagiert. Die Banken halten das Risiko allerdings für sehr überschaubar.
Deutsche Banken in Türkei mit 21 Milliarden Euro im Feuer

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die deutschen Banken haben in der Türkei rund 21 Milliarden Euro im Feuer. Die Bundesbank bezifferte am Freitag die Gesamtforderungen der Kreditinstitute im Juni auf 20,77 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Gegenüber dem Euro-Land Griechenland sind es den Angaben zufolge 19,17 Milliarden Euro. Insgesamt haben die deutschen Geldhäuser im Ausland Forderungen von rund 1,85 Billionen Euro.

Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK), der Zusammenschluss der fünf deutschen Bankenverbände, zeigte sich gelassen und verwies auf eine ähnliche Statistik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ). "Nach allem, was den Zahlen zu entnehmen ist, ist das Exposure deutscher Institute überschaubar und die derzeitige Lira-Schwäche kein Problem für deutsche Kreditinstitute." Die meisten Banken wollten sich am Freitag auf Reuters-Anfrage nicht zu ihrem Türkei-Engagement äußern. Mehrere betonten aber, dass Risiko sei sehr begrenzt. Ein Großteil sei durch Kreditversicherungen geschützt. Oft handele es sich nur um kurzfristige Geschäfte. Auch die Finanzaufsicht Bafin wollte sich nicht äußern.

Viele türkische Unternehmen haben Kredite in Dollar oder Euro aufgenommen. Den Banken drohen daher durch die Abwertung der türkischen Lira zunächst keine Währungsverluste. Allerdings wird es für die Firmen schwieriger, ihre Kredite zurückzuzahlen. Die BIZ hatte erst kürzlich vor der hohen Dollar-Verschuldung in Schwellenländern wie der Türkei gewarnt.

Die Commerzbank hatte vor wenigen Tagen in ihrem Halbjahresbericht erklärt, sie beobachte "vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen" unter anderem die Türkei eng. Das Türkei-Engagement habe Ende Juni bei 2,5 Milliarden Euro gelegen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...