Die vor der Privatisierung stehende HSH Nordbank hat im ersten Halbjahr 2018 einen Verlust von 77 Millionen Euro ausgewiesen, wie die dpa berichtet. Im Vorjahreshalbjahr war noch ein Gewinn von 158 Millionen Euro angefallen. Jedoch sieht sich die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein auf einem guten Weg. "Ich bin überzeugt, dass wir im vierten Quartal eine erfolgreich privatisierte Bank sein werden", sagte der Vorstandschef der HSH Nordbank, Stefan Ermisch, am Mittwoch laut Mitteilung. Die Kernbank, die weitergeführt werden soll, kam auf einen Vorsteuergewinn von 378 Millionen Euro nach 543 Millionen Euro im Vorjahreshalbjahr.
Im 4. Quartal soll der von einigen Beobachtern scharf kritisierte Verkaufsprozess beendet werden. Die Verträge hierzu mit US-Investoren sind seit dem 28. Februar unterschrieben.
Die Landesparlamente in Hamburg und Kiel sowie die Kartellbehörden haben dem Verkauf zugestimmt. Hinzukommen musste noch die Zustimmung der EZB und der EU-Kommission sowie eine Regelung für den Übergang von der Einlagensicherung der öffentlichen zu den privaten Banken. Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold ergänzte: "Meine Erwartung ist, dass wir die Kuh bis Ende bis Ende des Jahres vom Eis bekommen." Die Länder hätten ihre Hausaufgaben gemacht.
Im 1. Halbjahr haben laut HSH die operative Entwicklung, Kosteneinsparungen sowie Sanierungen im Bereich Schifffahrt erwartet hohe Belastungen in Bezug auf den Eigentümerwechsel nahezu ausgeglichen. Allein 100 Millionen Euro stellte die Bank für eine Ausgleichszahlung an die Länder zurück, 34 Millionen Euro kosteten Bankenabgabe und Einlagensicherung. Neben dem laufenden Garantieaufwand hätten sich Belastungen aus der Garantie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 158 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Der Vorsteuerverlust betrug eine Million Euro, nach einem Plus von 173 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Die später noch aufzulösende Abbaubank, in der sich der überwiegende Anteil der Rückstellungen für die vorzeitige Garantieablösung zeige, schlug sich mit minus 191 Millionen Euro (minus 332 Millionen Euro) im Konzernergebnis nieder. Die Zahl der Mitarbeiter ging um 164 auf 1762 zurück.