Mehrere heftigen Explosionen haben in der Nacht zum Sonntag den Militärflughafen vonm Mazzeh nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus erschüttert. Britische Militärkreise lancierten über die Nachrichtenagentur AFP die Spekulation über einen israelischen Luftangriff. Auch die russischen Staatsmedien erwähnen diese Möglichkeit. Die Times of Israel berichtet unter Berufung auf libanesische Quellen, dass Syrien Luftabwehrraketen abgefeuert haben soll. Die Zeitung schreibt, die Explosionen hätten sich ereignet, während sich Beamte des US-Außenministeriums zu Beratungen mit israelischen Offiziellen über Syrien in Israel aufgehalten hätten.
Die syrische Nachrichtenagentur SANA nennt dagegen einen Kurzschluss in einem Munitionsdepot auf dem Stützpunkt als Ursache.
In den vergangenen Jahren hatte Israel wiederholt Angriffe auf Ziele in Syrien geflogen. Meist richteten sich diese gegen Waffenlieferungen für die schiitische Hisbollah-Miliz, aber auch gegen iranische und syrische Stützpunkte. In der Regel bekennt sich Israel nicht dazu.
Syrien und Russland wollen in den kommenden Tagen die letzte Söldner-Bastion bei Idlib angreifen. Mehrere westliche Mächte haben Russland und Syrien vor diesem Schritt gewarnt.
Die USA würden einen möglichen Angriff der syrischen Armee auf Idlib "als Eskalation des Konfliktes" werten, schreibt Reuters. "Die USA betrachten dies als eine Verschärfung des ohnehin gefährlichen Konfliktes", hatte US-Außenminister Mike Pompeo am Freitag auf Twitter geschrieben. Er warf dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zudem vor, den "Angriff Syriens und Russlands" zu verteidigen. Dieser hatte gesagt, die syrische Regierung habe das Recht, "Terroristen" aus Idlib zu vertreiben. Zuvor hatte er die letzte verbliebene Rebellenenklave als "eiterndes Geschwür" bezeichnet, das "liquidiert" werden müsse.