Die türkische Zentralbank hat am Montag zugesagt, die Geldpolitik im Laufe des Monats zu überprüfen, nachdem die Inflation auf dem höchsten Stand seit fast 15 Jahren gestiegen ist, berichtet CNBC. Im Monat August stieg die Inflationsrate auf 17,9 Prozent. Die Entwicklungen der jüngsten Zeit deuten auf erhebliche Risiken für die Preisstabilität hin. „Die Notenbank wird handeln, um die Preisstabilität zu garantieren. Wir werden während unserer Sitzung im September eine neue Haltung annehmen. Die Notenbank wird von all ihren Instrumenten Gebrauch machen“, zitiert die Milliyet die türkische Notenbank aus einer Mitteilung.
Die „Inflationsdaten zeigen, dass die Verbrauchernachfrage zusammenbricht, und sie könnte sich weiter abschwächen, wenn die Kreditkosten steigen“, zitiert Bloomberg Tim Ash Bluebay Asset Management LLC.
Die Türkische Lira hat in diesem Jahr gegenüber dem US-Dollar etwa 40 Prozent ihres Wertes eingebüßt, was die Kosten der inländischen Güter in die Höhe getrieben und die Anleger in Panik versetzt hat. Finanzanalysten gehen davon aus, dass die Notenbank den Leitzins in der kommenden Woche anheben wird. Im Juli entschied sich die Notenbank den Leitzins unverändert bei 17,75 Prozent zu belassen, was nicht im Interesse der Anleger war und die Türkische Lira stark abwertete.
Der türkische Präsident Erdoğan sagte am Sonntag auf dem türkisch-kirgisischen Arbeitsforum, dass durch „Devisenmanipulationen“ versucht wird, Zweifel an der „starken und soliden“ türkischen Wirtschaft zu säen. Die Zeitung Aydınlık zitiert den türkischen Präsidenten: „Wir müssen dazu übergehen, zwischen uns unsere nationalen Währungen zu nutzen. Wir müssen der Hegemonie des Dollars langsam ein Ende bereiten. Die Staaten, Firmen und Händler werden nicht nur mit den Schwierigkeiten, die der Handel mit sich bringt, konfrontiert, sondern sind dem Devisendruck ausgesetzt, der auf die Dollar-Abhängigkeit zurückzuführen ist. Dieses System wurde ursprünglich geschaffen, um den globalen Freihandel zu erleichtern. Doch mittlerweile ist es zu einer Last für den Freihandel geworden.“