Die russische Regierung erwägt eigenen Angaben zufolge den Ankauf eigener Staatsanleihen, um den heimischen Anleihemarkt im Falle von Verwerfungen zu stabilisieren, berichtet Hellenic Shipping News.
„In einem Stressszenario, wenn es beispielsweise zu einem Marktversagen kommt, haben sowohl die Zentralbank als auch die Regierung die Mittel, um auf dem freien Markt zu intervenieren“, sagte der stellvertretende Finanzminister Wladimir Kolitschew in einem Interview mit Bloomberg.
Zuletzt hatten das Finanzministerium und die Zentralbank Anfang 2015 den Rubel wegen starker Wertverluste mit Interventionen gestützt. Seitdem die US-Regierung im April neue Sanktionen gegen das Land erlassen hatte, befindet sich der russische Finanzmarkt unter Druck. So gab der Rubel zum Dollar in den vergangenen Monaten deutlich nach.
Ausländische Investoren haben sich zudem aus dem Anleihemarkt zurückgezogen. Die ausländischen Bestände an Staatsschulden sind auf den niedrigsten Stand seit 2016 zurückgegangen. Die Papiere haben den Anlegern seit Juli einen Verlust von 12 Prozent beschert. Der Anteil ausländischer Halter von russischen Rubelanleihen ist laut Kolitschew auf 26 bis 27 Prozent gefallen. Im März lag er bei rund 34,5 Prozent und im Juli bei 28 Prozent.