US-Präsident Donald Trump ist erstmals auf Distanz zu seinem Kandidaten für den Supreme Court, Brett Kavanaugh, gegangen. Sollte er nach der Anhörung des mutmaßlichen Opfers davon überzeugt sein, dass an den Vorwürfen des sexuellen Fehlverhaltens gegen Kavanaugh etwas dran sei, könnte er womöglich seine Meinung ändern, sagte Trump am Mittwoch zu Journalisten in New York. "Ich kann immer überzeugt werden", ergänzte Trump. Es werde interessant sein zu hören, was das mutmaßliche Opfer am Donnerstag zu sagen habe.
Trump sagte allerdings auch, dass in den USA die Unschuldsvermutung gelte. Es sei eine "sehr, sehr gefährliche" Entwicklung für das Land, wenn jemand seine Unschuld beweisen müsste, wenn er einer Tat beschuldigt würde. Trump sagte, dass es schwierig würde, Kandidaten für öffentliche Ämter zu gewinnen, wenn diese damit rechnen müssten, sich für lange zurückliegende Ereignisse rechtfertigen zu müssen.
Im Zuge der Vorwürfe des angeblichen sexuellen Fehlverhaltens gegen den Richter-Kandidaten Trumps war zuvor eine dritte Frau an die Öffentlichkeit getreten. Sie legte ihre Anschuldigungen gegen Kavanaugh am Mittwoch in einem Schreiben an den zuständigen Ausschuss des Senats vor. Dort sollen am Donnerstag er und ein mutmaßliches Opfer, eine Psychologie-Professorin, in einer mit Spannung erwarteten Anhörung aussagen. Kavanaugh wies umgehend auch die neuen Vorwürfe zurück. Die Demokraten im Ausschuss forderten Trump auf, die Nominierung des Richters zurückzuziehen oder eine sofortige Untersuchung der Vorwürfe durch den FBI einzuleiten.