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Deutsche ICOs: Anleger verlieren bis zu 90 Prozent

Lesezeit: 3 min
07.10.2018 23:07
Unter den deutschen ICOs ist es nur zwei Start-ups gelungen, den Wert der von ihnen ausgegebenen Tokens stabil zu halten.
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Deutsche ICOs bringen Anlegern bis zu 90 Prozent Verluste

Zwar ist Deutschland relativ Krypto-freundlich. Doch die Zahl der Initial Coin Offerings (ICOs) hat hierzulande kaum zugenommen. Laut Statistiken der ICO Watch List hat Deutschland einen weltweiten Anteil von etwa 2 Prozent aller ICOs.

Die führenden fünf Länder nach Anzahl der Startups sind die USA, Singapur, Großbritannien, Russland und Estland. Die größten ICO-Märkte nach den erhobenen Mitteln sind die USA, Russland, Singapur, die Schweiz und Großbritannien, so Daten von icobench.

Deutsche Projekte haben bisher nur rund 6,35 Millionen Dollar eingesammelt. Dies ist ein relativ kleiner Betrag im Vergleich zu den USA, wo Unternehmen mit ICOs mehr als 875 Millionen Dollar eingesammelt haben.

Zudem haben Anleger bei ICOs deutscher Start-ups Stand Anfang September bis zu 90 Prozent ihres Geldes verloren, wie die WirtschaftsWoche berichtet.

Die meisten deutschen ICOs werden über rechtlich unabhängige Gesellschaften im Ausland durchgeführt. Die digitale Münze des Finanzkonzerns Naga, der in Frankfurt an der Börse notiert, wurde etwa von einer Belize-Firma ausgegeben.

Unter den acht deutschen Start-ups, die ihr ICO aus Deutschland heraus organisierten, schafften es nur zwei weniger bekannte Berliner Projekte, den Wert ihrer Münzen stabil zu halten: Neufund arbeitet an einer Finanzierungsplattform und Wysker an einer Shopping-App.

Fünf weitere Projekte verloren zwischen 40 und 92 Prozent an Wert. Und das Projekt RedBux aus der Erotik-Branche scheint tot zu sein. Denn zwar wurde das ICO bereits im Mai 2018 beendet, doch die Münze ist bisher an keiner offiziellen Krypto-Börse gelistet.

Bei einem ICO schaffen Start-up-Gründer eigene digitale Münzen und verkaufen diese an Anleger. Die Münzen dienen als eine Art digitale Gutscheine, die man für künftige Dienstleistungen der Start-ups einsetzen können sollen.

Da die in Deutschland verkauften ICO-Münzen nicht als Unternehmensanteile vermarktet wurden und ihre Besitzer auch nicht an den Gewinnen beteiligt werden, unterliegen die Münzverkäufe nicht der Kontrolle der Finanzaufsicht Bafin.

Weitere Meldungen

"Riesige Umsätze": Litauen äußert Kritik an ICOs und am Krypto-Handel

  • Die litauischen Behörden hielten ein Seminar ab, in dem sie die "Gefahren und möglichen Vorteile" der ursprünglichen Münzangebote (ICO) für die Wirtschaft des Landes untersuchten.
  • Der Finanzkriminaluntersuchungsdienst (Financial Crisis Investigation Service, FCIS) organisierte das Treffen, an dem Vertreter der Ministerien, der Zentralbank und des Generalstaatsanwalts teilnahmen.
  • Laut der Pressemitteilung hat das Treffen gezeigt, dass Litauisch "riesige" Umsätze von Krypto zu Fiat verarbeitet.

Krypto-Fonds von Pantera Capital meldet Verlust von 40,8 Prozent seit Auflegung

  • Der Digital Asset Fund von Pantera Capital hat seit seinem Start im Dezember 2017 an Wert verloren.
  • Gleichzeitig konnte das Top-Asset Bitcoin von Kryptofonds seine Verluste nicht minimieren, indem es seine bärische Tendenz während des gesamten Jahres beibehielt.
  • Insgesamt neun Fonds, darunter der Crowd Crypto Fund und das Alpha-Protokoll, haben sogar die Schließung beschlossen, nachdem sie sich selbst durch die intrinsische Volatilität von Krypto nicht halten konnten.

Bitcoin-Volatilität so niedrig wie zuletzt vor 17 Monaten

  • Für den letzten Monat haben die Preise von Bitcoin eine beispiellose Stabilität gezeigt, die seit Anfang September zwischen $ 6.200 und $ 6.800 liegt.
  • Obwohl die mangelnde Volatilität dazu führt, dass viele Anleger und Day-Trader glauben, dass Bitcoin vor einem enormen Kurssprung steht, glauben einige Analysten, dass dies einen reifenden Markt signalisieren könnte.
  • Bitcoin nähert sich im kommenden Januar seinem zehnten Geburtstag, aber erst in den letzten Jahren hat die Kryptowährung eine breite Akzeptanz gefunden, und die Zeichen der institutionellen und unternehmerischen Akzeptanz wurden erst in den letzten Monaten sichtbar.

Wall Street Journal erstellt und zerstört eigene Kryptowährung

  • Das Wall Street Journal (WSJ) hat die Emission seiner eigenen Kryptowährung ins Leben gerufen, um mehr über die Branche zu erfahren.
  • Der WSJ-Journalist Steven Russolillo schuf den "WSJ Coin", um sowohl die Kryptowirtschaft zu beleuchten als auch einen Anwendungsfall für die Journalismusindustrie zu bieten.
  • Nachdem jedoch die zwei ausgegebenen Einheiten für zwei Biere ausgegeben wurden, schloss der Ethik-Leiter des WSJ das Projekt aufgrund von "ethischen Fragen".

Meldungen vom 06.10.

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