Politik

Media Markt und Saturn in Turbulenzen: CEO gefeuert

Der Chef der Media-Saturn-Mutter muss nach einem Gewinnrückgang abtreten. Auch der Finanzchef bleibt nur auf Abruf.
13.10.2018 14:56
Lesezeit: 1 min

Nach den schwächelnden Geschäften von Media Markt und Saturn tauscht die Elektronikhandelsholding Ceconomy ihre Führung aus. Vorstandschef Pieter Haas gebe mit sofortiger Wirkung seinen Posten auf, teilte der Konzern am Samstag mit. Darauf hätten sich Haas und der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung geeinigt. Finanzchef Mark Frese werde seinen Arbeitsvertrag aufheben, sobald ein Nachfolger für Haas gefunden sei. Ceconomy hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr nach ersten Berechnungen seine bereits eingedampften Gewinnziele verfehlt und damit den Aktienkurs in den Keller geschickt.

"Angesichts der jüngsten Entwicklungen besteht zwischen allen Beteiligten Einigkeit, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine personelle Neuaufstellung ist", sagte Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen. "Wir sind fest davon überzeugt, dass es Ceconomy nur so gelingen wird, verloren gegangenes Vertrauen am Kapitalmarkt wieder herzustellen." Es werde umgehend mit der Suche nach einem neuen Vorstands- und einem neuen Finanzchef begonnen. Vorerst werde Frese das Unternehmen gemeinsam mit Vorstandsmitglied Dieter Haag führen.

Haas hatte den Konzern seit der Spaltung der früheren Metro Group im Juli 2017 geführt und war zuvor seit 2013 Vorstandsmitglied der Metro. Vor dieser Zeit hatte er verschiedene leitende Funktionen bei der Media-Saturn-Holding. Vor wenigen Tagen hatte Ceconomy mitgeteilt, dass nach ersten Berechnungen im abgelaufenen Geschäftsjahr ein deutlicher Gewinnrückgang statt der ursprünglich erwarteten Zuwächse zu verzeichnen sei. Der operative Gewinn (Ebit) ging demnach bis Ende September auf etwa 400 Millionen Euro zurück und liegt damit um fast 100 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Vor allem das Deutschland-Geschäft rund um Media Markt und Saturn habe sich schwächer als erwartet entwickelt, hieß es zur Begründung. Händler sprachen von einem Desaster.

Die Holding war aus der Aufspaltung des Handelskonzerns Metro hervorgegangen. Größter Anteilseigner ist Haniel, der sich nach dem Verkauf seiner Metro-Anteile auch von Ceconomy trennen könnte. Ceconomy sei für Haniel eine reine Finanz-Beteiligung, hatte Haniel-Chef Stephan Gemkow gegenüber Reuters erklärt. "Wenn es einen Interessenten geben sollte, der einen Preis bietet, dem man nicht widerstehen kann, würde ich bei jeder unserer Beteiligungen aktiv werden."

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...