Politik

Syrien: Kämpfe zwischen Clans und Söldnern in Aleppo

Söldner fahren mit ihren Angriffen auf die Stadt Aleppo fort. Zudem toben bei Aleppo Kämpfe zwischen dem pro-syrischen Barri-Clan und Söldnern der Freien Syrischen Armee.
19.10.2018 22:39
Lesezeit: 1 min

Am Donnerstagabend haben extremistische Söldner-Truppen die Stadt Aleppo erneut mit Raketen angegriffen. Dabei kam ein Zivilist ums Leben. Eine Rakete soll auf das Viertel al-Sabil abgefeuert worden sein, meldet die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA. Die Positionen der Söldner sollen sich in der südwestlichen Landschaft von Aleppo befinden. Die Situation ist derzeit sehr angespannt, da das Schicksal der extremistischen Söldner bei Aleppo ungeklärt bleibt. Sie wollen einem Waffenstillstand nicht zustimmen. Nedal Alamari, der sich selbst als unabhängiger Journalist ausgibt, teilt über Twitter mit, dass die Kämpfe bei Aleppo seit Tagen andauern würden. Es falle der SAA schwer, das Gebiet um Aleppo unter Kontrolle zu bekommen.

In Aleppo toben derzeit auch Kämpfe zwischen dem Barri-Clan, eine sunnitisch-arabische Großfamilie, die Assad unterstützt, und Mitgliedern der Freien Syrischen Armee (FSA). Der Journalist Mansour Hussein sagte dem Blatt The National, dass Mitglieder des Barri-Clans um die Besitztümer von vertriebenen Syrern kämpfen würden. Zuvor hatten die FSA-Mitglieder, die zuvor aus Kafariya und Foua in Idlib nach Aleppo evakuiert wurden, die Besitztümer von Binnenflüchtlingen beschlagnahmt. Der Barri-Clan wollte dies nicht zulassen und es kam zu Gefechten.

„Die Banden aus Kefraya und Al Foua Banden übernahmen die Kontrolle über die Freie Syrische Armee und die Zivilistenhäuser außerhalb der Stadt, in Gegenden, wo der Barri Clan am aktivsten ist“, so Hussein. Der Barri-Clan gehörte zu den ersten syrischen Clans, die im Jahr 2012 Milizen gründeten, um die syrische Regierung im Kampf gegen den IS zu unterstützen. Nach Angaben von Aymenn Al Tamimi vom Middle East Forum wurden die Mitglieder des Barri-Clans in eine vom Iran unterstützte Brigade integriert, obwohl der Iran schiitisch ist. Im Jahr 2012 nahmen Söldner die Hinrichtung von Zeino al-Barri, ein Abgeordneter und Mitglied des Barri-Clans, in aller Öffentlichkeit vor. The Telegraph berichtet, dass die Söldner ein Video von der Hinrichtung Zeino al-Barris veröffentlichten.

Al Jazeera berichtete am 1. August 2012, dass sich die pro-syrische Schabiha-Miliz in Aleppo nicht aus Alawiten, sondern aus Sunniten des Barri-Clans zusammensetzen würde. Die Schabiha-Miliz wird oftmals fälschlicherweise als „Alawiten-Miliz“ dargestellt.

RFS Media, die als Nachrichtenagentur der Freien Syrischen Armee (FSA) fungiert, meldet, dass am Mittwoch in Talol al-Safa in der südlichen Region As-Suwayda Söldner-Truppen 46 Mitglieder der syrischen Armee (SAA) getötet oder verletzt hätten.

Am Donnerstag sollen syrische Sicherheitskräfte in Ost-Ghouta 40 junge Männer verhaftet haben, um sie für den Militärdienst einzusetzen. Zuvor hätten die Sicherheitskräfte 15 junge Männer verhaftet, die auf dem Schwarzmarkt tätig gewesen sind, so RFS Media.

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