Die EU-Bankenabwicklungsbehörde SRB erwägt Banken im Euro-Raum im Zuge des Brexits beim Aufbau von Krisenpuffern entgegenzukommen. Bei Geldhäusern, die nach einem EU-Austritts Großbritanniens wegen Anleihen, die nach britischem Recht begeben wurden, über zu wenig Puffer verfügten, könnte eine Verlängerung von Übergangszeiten geprüft werden, teilte die EU-Behörde am Donnerstag mit. Zuletzt besaßen Institute im Euro-Raum laut SRB ausstehende Anleihen im Volumen von mindestens 100 Milliarden Euro, die nach britischem Recht begeben wurden. Sollte es keine Vereinbarung zwischen der EU und Großbritannien zu diesen Titeln geben, könnten Institute womöglich mit Kapitallücken konfrontiert sein.
Durch die von den Geldhäusern verlangten zusätzlichen Polster, die als "MREL" bekannt sind, soll verhindert werden, dass erneut der Steuerzahler wie in der Finanzkrise bei Bankenpleiten zur Kasse gebeten wird. Die Puffer bestehen aus Fremdkapital. Zumeist sind das Anleihen, die im Krisenfall herangezogen werden können, um Verluste aufzufangen. Sie können dann entweder abgeschrieben oder in Eigenkapital umgewandelt werden.
Sollte es in den Brexit-Verhandlungen keine Einigung zu den nach britischem Recht begebenen Titeln geben, müssten Geldhäuser womöglich neue Bonds nach EU-Recht begeben, um ausreichend Finanzpuffer aufzubauen.