Politik

Türkei: Schwache Lira bringt Tourismus-Boom in Istanbul

Lesezeit: 1 min
09.12.2018 22:46
Der Wertverfall der Türkischen Lira hat dazu geführt, dass zahlreiche Touristen aus Griechenland und Bulgarien in die Türkei reisen. Sie kaufen in Istanbul und Edirne günstig türkische Waren ein.
Türkei: Schwache Lira bringt Tourismus-Boom in Istanbul

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Wertverfall der Türkischen Lira wirkt sich auf die Händler der Städte Istanbul und Edirne positiv aus. Die türkische Währung hatte nicht nur zum Dollar und zum Euro, sondern auch zur bulgarischen Leva an Wert verloren. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass es in Istanbul zu einem plötzlichen Massentourismus aus Griechenland und Bulgarien gekommen ist, wobei sich der Tourismus hauptsächlich auf den Kauf von türkischen Produkten beschränkte, berichtet die Zeitung Milliyet.

Durch den Zuzug von Touristen aus den Nachbarländern konnten auch die türkischen Hoteliers profitieren. Jeden Freitag wird in Edirne, die westlichste Stadt der Türkei, der Markt „Edirne Ulus Pazarı“ eröffnet. Dort gehen vor allem ausländische Touristen aus den Nachbarländern einkaufen. Da Griechenland und Bulgarien sich im EU-Raum befinden, können die Bürger dieser Länder mit ihren härteren Währungen weitaus günstiger im Nachbarland Türkei Kleidung, Elektrogeräte, Haushaltswaren, Nahrungsmittel und weitere Produkte einkaufen. Der Vorsitzende der Markt-Kooperative in Edirne (UPEK), Bülent Reisoğlu, sagte dem türkischen Blatt: „Der Edirne Ulus Pazarı ist nach wie vor sehr lebendig.“

Der Einzelhändler Murat Kılıç führt nach Angaben von Habertürk aus: „Es kommen zahlreiche Bulgaren und Griechen. Wir sind sehr glücklich. Sie kommen bereits am frühen Morgen zwischen fünf und sechs Uhr. Es kommt natürlich manchmal vor, dass ihre Gelder nicht ausreichen. Bei derartigen Fällen, sagen wir unseren Kunden, dass sie den Rest in der kommenden Woche zahlen können, zumal sie jede Woche kommen. Es gibt keinerlei Komplikationen. Unsere Kunden haben eine gute Zahlungsmoral.“

Die Kooperative UPEK ist dazu übergegangen, die Händler in Edirne und Istanbul mit Wörterbüchern zu versorgen, um ihnen die Kommunikation mit den bulgarischen und griechischen Gästen zu erleichtern, berichtet die Hürriyet.

Reisoğlu meint: „Es gab einige Kommunikationsprobleme zwischen den bulgarischen und griechischen Touristen und unseren Händlern. Wir haben Wörterbücher verteilt, die speziell für den Handel ausgelegt sind. Somit konnten wir die Verkäufe erleichtern.“ Der Händler Servet Ateş sagt: „Wir mussten zunächst mit Händen und Füßen kommunizieren, was wirklich problematisch war. Diese Wörterbücher sind wichtig für uns. Dadurch können wir bulgarische und griechische Worte erlernen, die uns den Handel erleichtern.“

Der Händler İzzet Koçoğlu meint: „Wir hatten massive Probleme beim Verkauf. Es war schwierig, eine Kommunikation herzustellen. Doch mittlerweile wurde dieses Problem gelöst. Ich benutze mein Handels-Wörterbuch, um Verkäufe durchzuführen.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...