Physiker der „Technischen Hochschule Chalmers“ (Göteborg) haben die Oberfläche eines Stück Golds bei Raumtemperatur geschmolzen. Das berichtet die Fachzeitschrift „Physical Review Materials“ der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft. Die Wissenschaftler legten das Goldstück unter ein Elektronen-Mikroskop, erhöhten die Abgabe der Elektronen schrittweise und beobachteten, welche Reaktion das Gold zeigen würde. Nach einer Weile begann seine Oberfläche zu schmelzen. In anderen Worten: Die Atome verloren ihre Struktur.
„Wir haben ein unglaubliches Phänomen zu sehen bekommen“, sagte Versuchsleiter Ludvig de Knoop. „Es verschafft uns völlig neue Erkenntnisse.“ Das Wissen um die Verschiebbarkeit der Atome durch Elektronen-Einwirkung könne in Zukunft bei der Fertigung von Sensoren, Katalysatoren und Transistoren eingesetzt werden, sagte Eva Olsson, Professorin an der Physik-Fakultät der Chalmers-Hochschule.
Die Entdeckung ist thematisch eng verknüpft mit den Forschungen von David Thouless, Duncan Haldane und Michael Kosterlitz, die für ihre Untersuchungen topologischer Phasen und Phasenübergänge, wie sie zum Beispiel in Supraleitern auftreten, 2016 den Physik-Nobelpreis bekamen. Unter Topologie versteht man die Untersuchung von den Eigenschaften von Strukturen.
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