Politik

Russland wirft USA Ausbildung von militanten Kämpfern vor

Lesezeit: 2 min
23.11.2018 21:17
Nach Angaben des russischen Außenministeriums werden auf einem US-Stützpunkt in Syrien „militante“ Kämpfer ausgebildet.
Russland wirft USA Ausbildung von militanten Kämpfern vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zacharova, behauptete am Donnerstag, dass auf dem US-Militärstützpunkt in der Nähe der syrischen Stadt Al-Tanf „militante“ Kämpfer ausgebildet werden. Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS zitiert Zacharova: „In der Tat wurde unter dem Vorwand des Kampfes gegen den IS (...) und, wie uns gesagt wurde, um den Iran einzudämmen, dort eine große US-Militärbasis errichtet. In einem strategisch wichtigen Gebiet an der Grenze zu Syrien, Irak und Jordanien, in der Nähe der Autobahn, die Bagdad und Damaskus verbindet. Dort gibt es laut Zeugenaussagen Schulungen von militanten Kämpfern.“

Einen Tag zuvor sagte Amirali Hajizadeh, der Chef der Luftwaffe des islamischen Revolutionsgarden, dass sich alle Stützpunkte der Amerikaner im Nahen Osten in Reichweite iranischer Raketen befinden würden. Die Verbesserung des iranischen Raketenarsenals hätten die US-Stützpunkte in Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Afghanistan sowie die am Persischen Golf stationierten US-Flugzeugträger in Reichweite gebracht, zitiert die iranische Nachrichtenagentur Hajizadeh. „Sie sind in Reichweite und wir können sie treffen, wenn die Amerikaner etwas unternehmen“, so Hajizadeh. Er sagte, die Raketen seien mit verbesserten Präzisionsfähigkeiten ausgestattet worden, wodurch es möglich sei, Ziele aus einer Entfernung von mehr als 500 Kilometern mit einer Genauigkeit von bis zu 30 Metern zu treffen.

Am vergangenen Freitag hatte Ayatollah Mohammad Ali Movahedi-Kermani angekündigt, dass die Stützpunkte der USA im Nahen Osten sich nicht in Sicherheit befinden werden, falls die USA den Iran attackiert, berichtet die türkische Zeitung Haberport. Movahedi-Kermani ist der „Freitags-Imam“ der Hauptstadt Teheran und fungiert als Generalsekretär der „Vereinigung der kämpfenden Geistlichkeit“. Die „Vereinigung der kämpfenden Geistlichkeit“ ist eine klerikale Partei, die im Jahr 1977 von der aktuellen obersten politischen und geistlichen Instanz, Ali Chamanei, gegründet wurde.

Auf Nachfrage, ob CENTCOM in der Region über die Kapazitäten verfügt, die nötig sind, um sich gegen den Iran verteidigen zu können, sagte eine Sprecherin des Office of the Secretary of Defense (Büro des Verteidigungsministers): „Die USA verfügen in der Region über eine robuste Fähigkeit, auf jede Bedrohung zu reagieren.“

Oberstleutnant Earl Brown, Sprecher des U.S. Central Command (CENTCOM), sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Die USA und unsere Partner und Verbündeten in der Region verfügen über ein breites Spektrum an Truppen im Zuständigkeitsbereich des US Central Command (CENTCOM). CENTCOM verfügt über die Truppen, die wir brauchen, um den anhaltenden Kampf gegen den IS zu verfolgen, um die Regierung der Islamischen Republik Afghanistan in ihrem Kampf gegen die Taliban zu unterstützen, gewalttätige Extremisten zu verfolgen, potentielle Gegner abzuschrecken und auf jegliche Zufälle zu reagieren. Während wir nicht über die Bewegung bestimmter Truppen in die Region sprechen können, haben die USA wiederholt gezeigt, dass sie Truppen in Krisenzeiten jederzeit und überall einsetzen können, wo immer sie benötigt werden. CENTCOM unterstützt die Nutzung dieser globalen Mobilität, wie in der nationalen Verteidigungsstrategie dargelegt, um operativ unvorhersehbar zu sein und unseren Verbündeten und Partnern im Verantwortungsbereich von CENTCOM eine strategische Konsistenz zu bieten.“

The Times of Israel führt aus: „Israel hat wiederholt vor den Gefahren der iranischen Präzisions-Raketentechnologie gewarnt, insbesondere die Versuche Teherans, der Hisbollah-Terrorgruppe im Libanon Raketen mit Zielgenauigkeit zu liefern.

Das israelische nachrichtendienstliche Portal DEBKAfile liefert eine Erklärung für die plötzliche Drohung von Hajizadeh: „Der iranische Luftwaffenchef reagierte auf die abrupte Veränderung im Luftraum Syriens. In der vergangenen Woche hat die US Air Force F-22-Stealth-Flugzeuge und F / A 18F Super Hornet-Kämpfer, die rund um die Uhr über Syrien fliegen, eingeführt. General Hajizadeh wusste genau, woher sie kamen, nämlich vom US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Katar (Al Udeid Air Base) und vom US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Al Dhafra Air Base). Warum er ausgerechnet den Luftwaffenstützpunkt von Kandahar (Afghanistan, Anm. d. Red.) in seine Liste aufgenommen hat, bleibt ein Rätsel, da keine der USAF-Flugzeuge über Syrien aus Kandahar kommen. Die USS Harry Truman Carrier Strike Group stellt eine andere Angelegenheit dar, da einige der amerikanischen Jagdbomber, die über Syrien kreisen, von ihren Decks kommen. Diese Gruppe von fünf Schiffen erreichte Ende der vergangenen Woche die syrischen Gewässer. Sie hatten auch Cruise Missiles an Bord.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...