Kurz vor dem Beginn des Weltklimagipfels im polnischen Kattowitz hat Deutschland eine stärkere Hilfe für arme Länder gegen die Folgen der Erderwärmung angekündigt. Man werde den Weltklimafonds (Green Climate Fund) künftig mit 1,5 Milliarden und damit der doppelten Summe wie bisher unterstützen, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Mittwoch in Berlin.
„Ernährung und Klimaschutz sind die Überlebensfragen der Menschheit“, wird er von Reuters zitiert. Der Fonds ist das zentrale Instrument für die internationale Klimafinanzierung. Er hilft Entwicklungs- und Schwellenländern sowohl den Treibhausgas-Ausstoß zu reduzieren als auch sich an die bereits spürbaren Folgen des Klimawandels anzupassen.
Bislang ist der Fonds mit rund zehn Milliarden Dollar gefüllt worden, von denen aber bereits über die Hälfte abgeflossen sind. Daher muss der Fonds wieder aufgefüllt werden. Dazu will Deutschland ab 2019 nun 1,5 Milliarden Euro beitragen und hofft, dass andere Länder ihre Anstrengungen ebenso verdoppeln. Die Summe verteilt sich über eine noch nicht genau festgelegte Zahl von Jahren, bis der Fonds erneut gespeist werden muss.
Insgesamt will Deutschland bis 2020 vier Milliarden Euro für den angeblichen „Kampf gegen den Klimawandel“ bereitstellen und dies dann jährlich aufbringen. Hintergrund ist, dass die reicheren Staaten ab 2020 zugesagt haben, jährlich 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Mitteln, etwa auch durch zinsverbilligte Kredite, den ärmsten Ländern zur Verfügung zu stellen. Deutschland will dazu zehn Milliarden Euro beitragen, wovon auch der Beitrag zum Klimafonds zählt.
Der weltweite Kohlendioxid(CO2)-Ausstoß hat der UN zufolge im vergangenen Jahr einen Rekordstand erreicht. Bei der Weltklimakonferenz in Kattowitz soll ein Regelbuch erarbeitet werden, wie die Zusagen des Weltklimavertrags von Paris umgesetzt und kontrolliert werden können.