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Erster deutscher Flughafen komplett aus der Ferne gesteuert

Lesezeit: 1 min
04.12.2018 17:37
Erstmals wird in Deutschland ein Flughafen komplett aus der Ferne gesteuert.
Erster deutscher Flughafen komplett aus der Ferne gesteuert

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Der Flughafen Saarbrücken wird seit Dienstag von Fluglotsen in Leipzig überwacht. Mit Hilfe hochauflösender Video- und Infrarotkameras haben die Lotsen einen Überblick über den Verkehr in der Luft und am Boden, wie die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen mitteilte. Saarbrücken sei der weltweit größte Airport, der im täglichen Betrieb aus der Ferne überwacht werde. In den kommenden Jahren sollen auch die Flughäfen Erfurt und Dresden von Leipzig aus kontrolliert werden.

Die Flugsicherung nahm in Leipzig ein sogenanntes Remote-Tower-Control-Center in Betrieb, das nun die Flugbewegungen im rund 450 Kilometer entfernten Saarbrücken kontrolliert. Video- und Infrarotkameras liefern den Fluglotsen in der sächsischen Stadt permanent ein 360-Grad-Bild des Flughafens Saarbrücken. Mit den Kameras können sich auch Details heranzoomen lassen.

Durch die Infrarottechnik haben die Fluglotsen demnach eine deutlich verbesserte Sicht, vor allem bei schlechtem Wetter oder Dunkelheit. Zusätzlich erkennt das Remote-Tower-Control-System Bewegungen automatisch und hebt Flugzeuge in der Luft wie am Boden, aber auch Fahrzeuge auf den Monitoren hervor. Die startenden und landenden Flugzeuge lassen sich mit den beweglichen Kameras manuell oder automatisch verfolgen. Die Kameras werden beheizt und verfügen über eine automatische Reinigungsfunktion.

Das von der DFS entwickelte System ist den Angaben zufolge weltweit einzigartig. Dass Fluglotsen keinen direkten Sichtkontakt zu den Flugzeugen haben, die sie kontrollieren, ist außerhalb des Towers längst üblich. Die DFS überwacht den Flugverkehr im deutschen Luftraum in vier großen Kontrollzentralen in Langen, Bremen, München und Karlsruhe. "Dass wir nun auch die Starts und Landungen an den Flughäfen aus der Ferne kontrollieren, ist der logische nächste Schritt", erklärte Klaus-Dieter Scheurle, Vorsitzender der DFS-Geschäftsführung.

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