Finanzen

Banken-Rettung in Spanien: Kleinanleger verlieren alles

Lesezeit: 1 min
26.03.2013 09:31
Bankia-Aktien sind am Montag nach einem Downgrade von S&P erneut um die Hälfte eingebrochen. Hunderttausende Kleinanleger, denen die Bankia-Aktien als Top-Investment mit geringem Risiko angeboten worden waren, stehen vor dem Totalverlust.
Banken-Rettung in Spanien: Kleinanleger verlieren alles

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

Chaos in Brüssel: Der doppelte Gereon Dijsselbloem

Der Fall der spanischen Banki zeigt: Auch wenn es bei einer Banken-Rettung zu einem echten Bail-In kommt, dass also die Shareholder an den Verlusten beteiligt werden, muss es nicht automatisch die Großen treffen. Bankia-Aktien wurden den Spaniern quasi als krisensichere Altersvorsorge verkauft: Sie galten als sicher, auf Risiken und Nebenwirkungen wurde nicht ausreichend hingewiesen.

Dann kam der EU-Banken-Rettungsschirm. Von da an konnte hunderttausende spanische Kleinanleger nur noch zusehen, wie ihr Erspartes von Tag zu Tag weniger wurde. Dagegen unternehmen konnten sie nichts.

Aktien der verstaatlichten spanischen Bankia fielen am Montag um fast 50 Prozent auf 0,14 Euro. Im Sommer 2011 war  die Aktie an der Börse in Madrid mit einem Preis von 3,75 Euro gestartet. Hunderttausende spanische Kleinanleger griffen damals zu. Der extreme Preisrückgang um 99 Prozent bedeutet nun praktisch einen Totalausfall.

Der Kurseinbruch der Bankia-Aktie  folgte einem Downgrade der Ratingagentur Standard & Poor’s um eine Stufe auf BB-. Die Agentur begründete die Entscheidung damit, dass die am Freitag beschlossene Kapitalerhöhung nicht ausreicht.

Der Rekapitalisierungs-Plan für Bankia sieht eine Umwandlung von 6,5 Milliarden Euro Schulden in Aktien vor. Nun wurde der Nominalwert einer Aktie von 2 Euro auf 0,01 Euro gesenkt. Das ist der kleinstmögliche Wert.

Dem Management des Finanzinstituts ist wiederholt Täuschung vorgeworfen worden. Die Regierung hat sich unterdessen darauf verständigt, denjenigen, die tatsächlich nachweisen können, unzureichend informiert worden zu sein, das Investement in voller Höhe zu erstatten.

Bankia hatte im Mai 2012 den größten Bailout beantragt, den es in Spanien jemals gegeben hat.

Weitere Themen

Eiskalt abserviert: Wie Moskau den Finanzminister von Zypern demütigte

Zypern-Ansteckung: Sloweniens Banken unter Druck

Kapital macht rüber: Die Russen sind raus aus Zypern

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....

DWN
Immobilien
Immobilien US-Banken verkaufen eilig Gewerbeimmobilien-Kredite
06.06.2023

Auch wenn Kreditnehmer ihre Rückzahlungen pünktlich geleistet haben, wollen große US-Banken Hunderte von Millionen Dollar an...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende der Rezession „nicht absehbar“: Industrieaufträge fallen erneut
06.06.2023

Die Auftragslage der deutschen Industrie war auch im April enttäuschend. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest – und...

DWN
Marktbericht
Marktbericht Staudamm in der Ukraine schwer beschädigt: Sprengung oder Beschuss?
06.06.2023

In der von Russland kontrollierten Region Cherson ist ein wichtiger Staudamm schwer beschädigt worden. Kiew und Moskau machten sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Ukraine-News Mai 2023: Der Ukraine läuft die Zeit davon
31.05.2023

Das Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine rückt unaufhaltsam näher, sagen Beamte in den USA und Europa. Damit droht Kiew der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die teuersten Städte Europas: Deutschland ist nicht dabei
06.06.2023

Der starke US-Dollar hat den Index in einer Economist-Studie verzerrt. Verschiedene russische Städte kletterten nach oben, insbesondere...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Weniger volatil: Lohnen sich Dividendenaktien?
06.06.2023

Dividendenaktien gelten als Stabilitätsanker in angespannten Börsenzeiten. Lohnt sich ein Investment?