Finanzen

Investoren flüchten aus riskanten Unternehmens-Anleihen

Lesezeit: 1 min
02.01.2019 17:15
Investoren ziehen sich in großem Umfang aus Fonds für riskante Unternehmensanleihen zurück.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Investoren haben sich im abgelaufenen Jahr in großem Stil aus Fonds zurückgezogen, welche US-amerikanische Unternehmen mit schlechter Kreditwürdigkeit Geld leihen. Dies berichtet die Financial Times unter Berufung auf Daten von EPFR Global.

Demnach beliefen sich die Netto-Geldabflüsse aus High Yield-Fonds im vergangenen Jahr auf über 60 Milliarden Dollar. Dies ist der höchste jemals verzeichnete Netto-Geldabzug und etwa doppelt so hoch wie im Jahr 2017.

Der Rückzug der Investoren aus riskanten Unternehmensanleihen in den USA geht mit der Verlustserie an den Aktienmärkten einher, welche 2018 in vielen Ländern das schlechteste Jahr seit der Krise 2008/2009 verzeichneten. Ebenso wie der Rückzug aus riskanten Anleihen deuten die Schwierigkeiten an den Aktienmärkten daraufhin, dass viele Geldgeber einen Abschwung in der Weltwirtschaft und damit einhergehender Unternehmenspleiten erwarten.

„Dies ist ein hoher Abfluss. Es gibt ein verbreitetes Gefühl, dass die Qualität der Unternehmensanleihen in den vergangenen Monaten gelitten hat“, wird ein Analyst von EPFR Global von der FT zitiert. „Es gibt viele Faktoren, welche die Investoren dazu bringen, ihr Risiko zu verringern und dies wird sich sicherlich im Markt für riskante Unternehmensanleihen bemerkbar machen“, sagt ein Anlageexperte von Academy Securities.

US-Unternehmen jeglicher Bonitätsklasse hatten in den vergangenen Jahren die laxen Finanzierungsbedingungen dazu genutzt, sich massiv zu verschulden. Geldgeber liehen Firmen mit schwacher Bonität zudem Geld, weil die Renditen vergleichsweise hoch waren.

Die Verschuldung von als sehr riskant eingestuften US-Unternehmen stieg allein zwischen 2007 und 2015 von 689 Milliarden Dollar auf 1,4 Billionen Dollar. Der Netto-Geldabfluss ist auch Folge der Weigerung vieler Investoren, weiterhin Geld zu verleihen. Im Dezember kam es erstmals seit Langem zu keinen neuen Anleiheemissionen im High Yield-Bereich.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...