Ein Sprecher der brasilianischen Militärs sagte dem englischsprachigen Dienst von Reuters unter der Bedingung der Anonymität, dass der Plan von Präsident Jair Bolsonaro, wonach ein US-Stützpunkt auf brasilianischem Boden errichtet werden soll, vom brasilianischen Militär "nicht gut aufgenommen" wurde. Bolsonaro hatte in einem Fernsehinterview gesagt, dass mit der Errichtung eines US-Stützpunkts in Brasilien Russlands Einfluss in Venezuela entegegengewirkt werden könnte. Das brasilianische Verteidigungsministerium erklärte am Samstag, es sei über einen solchen Vorschlag von Bolsonaro nicht informiert worden.
"Der Präsident hat mit dem Verteidigungsminister nicht darüber gesprochen", sagte Major Sylvia Martins, eine Sprecherin des Ministeriums. Dem brasilianischen Blatt Veja zufolge würden sich drei hochrangige Generäle und drei Offiziere gegen diesen Plan stellen, da Bolsonaros Plan "unnötig und unzeitgemäß" sei. Konkret geht es um den Luftwaffenstützpunkt "Alcântara Launch Center" in Maranhão.
Brasiliens Außenminister Ernesto Araújo sagte hingegen, Bolsonaro sei bereit, die Errichtung eines US-Stützpunkts zu gestatten. Dieses Vorhaben werde im März 2019 beim Besuch Bolsonaros in Washington D.C. besprochen werden, sagte er. Veja zitiert den Außenminister: "Der Präsident schließt diese Möglichkeit nicht aus. Wir haben großes Interesse an einer verstärkten Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten in allen Bereichen. Das ist etwas, worüber gesprochen werden muss. Es würde kein Problem in der Frage einer solchen Präsenz geben."