Die klassischen Automessen wie die North American International Auto Show in Detroit, die Frankfurter Internationale Automobil-Ausstellung (IAA), der Pariser Autosalon und der Genfer Autosalon leiden unter Ausstellerschwund. In Detroit, wo traditionell kurz nach Jahreswechsel das neue Autojahr eingeläutet wird, sind dieses Mal vom 14. bis zum 27. Januar gerade einmal 30 Aussteller vertreten (letztes Jahr waren es noch 69). Abgesagt haben unter anderem Audi, Mercedes und BMW.
Stattdessen präsentieren sich die Unternehmen lieber auf der Consumer Electronics Show (CES), die vom 9. bis zum 11. Januar in Las Vegas stattfand. Also auf einer Messe für Unterhaltungs-Elektronik, wo unter anderem Spielekonsolen, HiFi-Geräte und Handys gezeigt werden. Was könnte besser den Zeitenwechsel in der Autobranche verdeutlichen? Prof. Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Center der Universität Duisburg-Essen schreibt: „Die CES ist Sinnbild der Veränderung des Autos. Früher ging es um schöne Karossen, um Männer, die als Reifenkicker ihren automobilen Sachverstand zeigten. Technik war früher Stahl, der 12-Zylinder-Motor, das Hochgeschwindigkeits-Fahrwerk. Heute ist Technik etwas anderes: Das Internet der Dinge, die 5G-Technologie, Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz, Smart Cities und Blockchain-Anwendungen.“ Hinzu kommt, dass die klassischen Automessen stets versuchten, so viele Interessenten wie möglich anzuziehen. 2007 zählte die IAA eine Million Besucher. Die CES geht andere Wege – bei ihr waren es weniger als 200.000. „Ein Großteil der Publizität erfolgt heute über das Internet“, so Dudenhöffer, „nicht mehr vor Ort in der Schlange vor einer Karosse“.
Viele der Unternehmen, die im Automobil-Bereich der CES ihre Produkte präsentierten, sind dann auch keine klassischen Autobauer. Vertreten waren unter anderem IMB, Alibaba, Samsung, Intel, Verizon und sogar YouTube. Aber selbstverständlich waren auch die großen Autobauer vor Ort. Daimler und Audi präsentierten unter anderem ihre jeweiligen Elektro-SUVs „EQC“ beziehungsweise „e-tron“, BMW sein selbstfahrendes Motorrad „R 1200 GS“ und VW seine mobilen Ladestationen für Elektro-Autos.
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