Politik

Konvoi der US-Armee durchquert Deutschland Richtung Polen

Ein US-amerikanischer Konvoi von etwa 3.500 Soldaten wird Deutschland durchqueren, um im Rahmen der Operation Atlantic Resolve nach Polen zu ziehen.
21.01.2019 17:19
Lesezeit: 2 min

Am 23. Januar 2019 sollen im Hafen von Antwerpen  etwa 3.500 Militär- und Zivilkräfte, 500 Kettenfahrzeuge, 120 Schützenpanzer der Klassen M1/M2 Bradley, zehn Bradley (Variant) Fire Support-Schützenpanzer (BFIST), 80 Panzer, 15 Haubitzen der Klasse M109 Paladin, 1.500 Radfahrzeuge, 500 Kettenfahrzeuge und 850 Anhänger im Rahmen der Operation Atlantic Resolve aus den USA ankommen. Die Kriegsgeräte und Truppen sollen dann über Deutschland nach Polen transportiert werden. Die Truppen und Geräte sollen zudem in Rumänien und Bulgarien eingesetzt werden. Das geht aus einem Factsheet der U.S. Army Europe hervor.

Im Verlauf dieser Rotation zieht die  U.S. Army Europe das 1st Armored Brigade Combat Team der 1st Cavalry Division aus Osteuropa ab. Ersetzt werden soll sie durch die 1st Infantry Division aus Fort Riley in Kansas.

Die Freie Presse führt aus, dass die Geräte und Truppen “zumeist per Bahn über Nordrhein-Westfalen, Hannover, Magdeburg und Berlin in die Oberlausitz und von dort weiter an die polnische und die baltischen Nato-Außengrenzen” transportiert werden sollen. Das Blatt beruft sich auf Aussagen des Generalstabschefs der U.S. Army Europe, Brigadegeneral Hartmut Renk.

Atlantic Resolve dient nach Angaben von Renk dazu, “jedem potenziellen Gegner deutlich zu machen, dass es gegen die Nato und Europa keine militärische Option gibt”.

Renk wörtlich: “Das dient nicht dazu, dass wir alle einen Krieg führen wollen. Das dient ausdrücklich der Abschreckung.”

US-Truppen in Deutschland

Die USA kündigten im vergangenen September an, ihre Truppen in Deutschland um rund 1.500 Soldaten aufzustocken, meldet die AFP. Zusätzlich zu den bereits in Deutschland stationierten US-Soldaten" würden die neuen Einheiten "bis 2020" nach Deutschland kommen, erklärte US-Botschafter Richard Grenell unter Berufung auf das US-Heereskommando in Europa am Freitag in Berlin. Derzeit sind in Deutschland rund 34.800 US-Soldaten stationiert.

Der Pentagon-Sprecher Eric Pahon sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, dass die Truppenaufstockung nicht mit der US-geführten und von der NATO unterstützten Operation Atlantic Resolve, die nach der Ukraine-Krise 2014 als Antwort auf Russland eingeführt wurde, zusammenhängt.

Aus einer Pressemitteilung der US Army Europe geht hervor: "Die US Army Europe wird neue Einheiten innerhalb Deutschlands aktivieren, um unser anhaltendes Engagement für die NATO und unseren gemeinsamen Willen zur Unterstützung der europäischen Sicherheit zu demonstrieren. Dieser Strukturwandel in Übersee ist ein Ergebnis des nationalen Verteidigungsgenehmigungsgesetzes von 2017, das die US-Armee anweist, ihre Truppenanzahl zu erhöhen. Da die US Army wächst, wird ein bedeutender Teil dieses Wachstums in Europa stattfinden, weil die Mission, NATO-Verbündete zu verteidigen und Aggressionen abzuwehren, weiterhin eine Priorität darstellt. Die Hinzufügung dieser Truppen erhöht die Bereitschaft der US-Armee in Europa und stellt sicher, dass wir besser auf jede Krise reagieren können (...) Zu den neuen Einheiten, die in Grafenwöhr stationiert werden sollen, gehören ein Hauptquartier der Feldartilleriebrigade; zwei Raketenbataillone mit mehreren Raketen; und zusätzliche unterstützende Einheiten. Zu den neuen Einheiten, die in Ansbach stationiert werden, gehören ein Kurzstrecken-Luftverteidigungsbataillon und zusätzliche Unterstützungseinheiten. Auch in Hohenfels und Baumholder werden verschiedene Einheiten stationiert."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...

DWN
Politik
Politik Folgekosten in Millionenhöhe: Corona-Krise und die Schattenseite staatlicher Beschaffung
07.07.2025

Milliardenkosten, ungenutzte Schutzmasken und politische Spannungen: Die Folgen der Maskenkäufe in der Corona-Krise wirken bis heute nach....

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Politik
Politik Trump droht BRICS-Staaten mit neuen Strafzöllen
07.07.2025

Trump verschärft den Handelsstreit mit den BRICS-Staaten drastisch. Seine angekündigten Strafzölle könnten globale Lieferketten...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
07.07.2025

Der DAX überrascht mit einem starken Anstieg über 24.000 Punkte – und das trotz drohender US-Zölle. Wie reagieren Investoren auf die...