Gemischtes

Gute Zeiten für deutsche Autokäufer

Lesezeit: 2 min
27.02.2019 14:10
Gute Zeiten für deutsche Autokäufer: Die Hersteller überschlagen sich geradezu bei dem Versuch, ihre Fahrzeuge an den Mann beziehungsweise die Frau zu bringen. Gelockt wird mit einer Vielzahl von Sonderaktionen, die teilweise sehr hohe Rabatte beinhalten.
Gute Zeiten für deutsche Autokäufer

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Laut des „CAR Rabatt-Indexes“ des „CAR-Centers“ der Universität Duisburg-Essen sind die Konditionen derzeit so günstig wie seit über einem Jahr nicht mehr nicht  Der Rabatt-Index misst anhand einer ganzen Reihe von Kriterien den Preisdruck im deutschen Automarkt. Je höher der Index-Wert, desto günstiger die Konditionen, zu denen die Hersteller ihre Autos auf den Markt bringen. Im Januar dieses Jahres stand der Wert bei 150, der höchste Wert seit Dezember 2017 (damaliger Wert: 154). Zum Vergleich: Im Januar 2017 stand der Wert bei 130.

Fast alle Hersteller bieten derzeit Sonderaktionen an. Eine Auswahl: VW offeriert Sondermodelle seiner neuen Dachmarke „IQ-Drive“ (Fahrzeuge mit einer großen Anzahl von Fahrerassistenz-Systemen, sozusagen die Vorläufer von autonom fahrenden Autos) mit Preisvorteilen zwischen 10,7 und 12,5 Prozent. Mercedes bietet „Winter Special“-Angebote für die A-Klasse sowie den SUV „GLA“ mit Rabatten von knapp 20 Prozent. Opel wirbt für seine „120 Jahre“-Sondermodelle und Beigaben in Form von verlängerten Garantien und kostenlosen Inspektionen im Wert von über 1.000 Euro. Jaguar und Jeep bieten Umtauschprämien für Diesel der Euro 1 bis 5-Kategorie in Höhe von 6.000 bis 11.000 Euro (Jaguar) beziehungsweise 4.500 bis 9.500 Euro (Jeep). Kia bietet Leasing-Rabatte von deutlich über 20 Prozent für den „Ceed Sportwagen“ sowie den SUV „Sportage“. Subaru bietet Rabatte auf den Impreza, den Levorg und den Forester in Höhe von 3.000 bis 3.500 Euro, Suzuki Prämien auf eine ganze Reihe von Fahrzeugen in Höhe von 1.200 bis 2.300 Euro. Land Rover offeriert im Rahmen seines „Performance Leasings“ Rabatte von rund zehn Prozent, für den „Evoque“ sogar von 15 Prozent.

Hier die Liste der top zehn Sonderaktionen:

  1. Renault Talisman: Kundenvorteil 34,5 Prozent
  2. Opel Astra: 32,5 Prozent
  3. Fiat 124 Spider: 32,5 Prozent
  4. Renault Koleos: 32,4 Prozent
  5. Fiat Tipo: 32,2 Prozent
  6. Opel Mokka: 31,6 Prozent
  7. Opel Insignia: 31,4 Prozent
  8. Hyundai i20: 31,3 Prozent
  9. Ford C-MAX: 30,4 Prozent
  10. Fiat Doblo: 30,4 Prozent

2019 könnte darüber hinaus das Jahr werden, in dem sich die sogenannten Car-Abos durchsetzen. Car-Abos sind Komplettpakete, bei denen fixe Monatsraten alle Kosten – außer die für Kraftstoff – abdecken. Auf den Markt gebracht wurden die Abos von Volvo, wobei sich das Angebot der Schweden eher an Unternehmen richtete, die komplett ausgestattete Neuwagen wünschten und dabei nicht so sehr auf den Preis achteten. Der von Volvo aufgerufene war hoch, für den „normalen“ Privatnutzer eigentlich zu hoch. Allerdings haben neu auf den Markt gekommene Abo-Anbieter wie „Cluno“ aus München oder „like2drive“ aus Köln Angebote, die für den privaten Nutzer durchaus erwägenswert sind. So bietet Cluno den Opel Corsa für 259 Euro Monatsrate, inklusive 15.000 Frei-Kilometer und einer Mindest-Laufzeit von sechs Monaten. Ferdinand Dudenhöffer und Karsten Neuberger vom CAR-Center schreiben: „Car-Abos haben die große Chance, ihren Weg in den Markt zu finden … Der klassische Neuwagenverkauf und die Neuwagen-Händler kommen damit ab dem Jahr 2019 noch stärker unter Druck.“

Dass die Autobauer unter Druck stehen, wird an mehreren Kennzahlen deutlich. So ist die Zahl der Sonderaktionen im Januar 2019 im Vergleich zum Dezember 2018 um 117 auf 644 gestiegen, ein Plus von fast 25 Prozent (das CAR-Center spricht in diesem Zusammenhang in seiner Analyse „Hohe Rabatte zu Jahresbeginn“ sogar von „Verzweiflungsaktionen“). Auch die Zahl der Eigenzulassungen – Neuwagen, die für kurze Zeit auf Hersteller oder Händler zuzulassen werden, um sie anschließend als Tageszulassung oder wenig Gebrauchter mit hohem Rabatt zu verkaufen – ist ausgesprochen hoch: Derzeit beträgt die Quote 27,2 Prozent.  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Finanzen
Finanzen Wie die Schweiz die Rettung der Credit Suisse erpresste

Die Schweizer Behörden haben brutalen Druck auf Credit Suisse und UBS ausgeübt. Denn noch vor Marktöffnung sollte eine Lösung gefunden...

DWN
Technologie
Technologie Ukraine träumt von Drohnen-Angriffen tief in russischem Gebiet

Der Westen weigert sich beharrlich, dem Wunsch der Ukraine nach Langstreckenwaffen nachzukommen. Daher will Kiew nun mit Drohnen Ziele tief...

DWN
Finanzen
Finanzen Orientierung in historisch volatilen Märkten

In volatilen Märkten kann man sehr viel Geld verdienen, aber auch verlieren. Die Zeit des passiven Investierens ist vorbei, meint...

DWN
Politik
Politik Habeck will bestimmte Exporte nach China verbieten

Der grüne Wirtschaftsminister greift zunehmend in die freie Wirtschaft ein - auf Basis politischer Überlegungen.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Restrukturierungen: Prestigeträchtiges MAN-Werk in Polen fährt weiter am Abgrund

Ein Geschäftszeig für den traditionsreichen Konzern MAN ist die Produktion von E-Bussen. In Polen, einem europäischen Zentrum für...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Höhere Rendite: Lohnen sich Unternehmensanleihen?

Unternehmensanleihen bringen mehr Rendite als Staatsanleihen, sind aber auch ausfallgefährdeter. Lohnt sich der Kauf?

DWN
Finanzen
Finanzen Die EZB: Spezialist für die Vernichtung von Vermögen

Die EZB und alle anderen Zentralbanken richten seit der Finanzkrise 2008 ein Unheil nach dem anderen an, das stets mit der Vernichtung von...

DWN
Politik
Politik Polen kritisiert Deutschland: Zu wenig Hilfe für Ukraine

Deutschland unterstützt die Ukraine zu wenig, sagt Polens Premierminister Morawiecki und bringt EU und Nato in Stellung, um höhere...