Die Verbraucherpreise lagen durchschnittlich um 1,6 Prozent höher als im Februar 2018, wie das Statistische Bundesamt heute in einer ersten Schätzung bekanntgab. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 1,5 Prozent gerechnet.
Im Januar hatte die Teuerungsrate nur 1,4 Prozent betragen, der niedrigste Wert seit einem dreiviertel Jahr. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Euro-Zone mittelfristig einen Wert von knapp zwei Prozent an, den sie als Idealwert für die Konjunktur ansieht.
Energie verteuerte sich im Februar mit durchschnittlich 2,9 Prozent wieder stärker als zuletzt. Auch Nahrungsmittelpreise zogen mit 1,5 Prozent deutlicher an. Mit dem Auslaufen der Schlussverkäufe und der Einführung der Frühjahrs- und Sommerkollektion wurde zudem Bekleidung vielerorts teurer.
Die dennoch vergleichsweise niedrige Teuerung kommt für die Wirtschaft wie gerufen, stärkt sie doch die Kaufkraft der Verbraucher. Viele von ihnen dürften angesichts spürbarer Lohnerhöhungen auch nach Abzug der Inflation real mehr in ihren Taschen haben. Dadurch dürfte der private Konsum spürbar wachsen. Die Exporte stehen dagegen wegen der schwächeren Weltkonjunktur, des Handelskonflikts mit den USA und Risiken wie dem Brexit unter Druck. Die Bundesregierung rechnet deshalb in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von nur noch 1,0 Prozent und steigenden Arbeitslosenzahlen. Im Jahr 2018 hatte das Wachstum 1,4 Prozent betragen