Die Inflation geht zurück: Kaum noch steigende Preise für Benzin und Nahrungsmittel haben sich zu Jahresbeginn in einer geringeren Teuerungsrate bemerkbar gemacht. Sie fiel im Januar mit 1,4 Prozent so niedrig aus seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag eine frühere Schätzung bestätigte. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch 1,6 Prozent betragen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Euro-Zone mittelfristig einen Wert von knapp zwei Prozent an, den sie als Idealwert für die Konjunktur ansieht.
„Maßgeblich verantwortlich für die geringere Inflationsrate war die Preisentwicklung bei Energieprodukten", erklärten die Statistiker. Energie kostete nur noch 2,3 Prozent mehr als im Januar 2018. Im Dezember lag das Plus noch bei 4,9 Prozent, im November sogar bei 8,7 Prozent. Kraftstoffe wie Benzin verteuerten sich diesmal nur noch um 0,3 Prozent. Auch Nahrungsmittel kosteten nur wenig mehr. Hier zogen die Preise um 0,8 Prozent an. Teurer wurden vor allem Gemüse (+6,3 Prozent), Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+2,4) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+1,7). Obst verbilligte sich hingegen um 5,1 Prozent, Molkereiprodukte um 1,3 Prozent.
Die nachlassende Inflation kommt für die deutsche Wirtschaft zu rechten Zeit, stärkt sie doch die Kaufkraft von Millionen Verbrauchern. Das lässt Experten darauf hoffen, dass der private Konsum spürbar wächst. Die Exporte stehen dagegen wegen der schwächeren Weltkonjunktur, des Handelskonflikts mit den USA und Risiken wie dem Brexit unter Druck. Die Bundesregierung rechnet deshalb im laufenden Jahr nur mit einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent. 2018 hatte es noch zu 1,4 Prozent gereicht.