1,8 Milliarden Euro hoben die Südeuropäer am Donnerstag von ihren Konten ab (hier) – die Angst vor einem Bankenrun, der das europäische Bankensystem gefährden könnte, nimmt zu. Besonders der italienische Premierminister, Mario Monti, fürchtet ähnliche Situationen auch in Italien, nachdem die wirtschaftliche Situation des Landes in den vergangenen Wochen von Investoren genauer unter die Lupe genommen worden ist. Der italienischen Zeitung Corriere della Serra zufolge hatte er entsprechend ein Konzept für einen europäischen Konten-Garantiefonds zum G8-Gipfel mitgenommen. Der Fonds soll gemeinsam von den EU-Staaten finanziert werden. Er soll den Anlegern garantieren, dass sie jederzeit über ihr Geld verfügen können und so die Kapitalflucht stoppen. Inwiefern das Konzept Mario Montis Anklang fand, ist bis dato nicht bekannt.
Nachdem die G8-Staaten bereits am Freitag zusammengekommen waren, stand auch am Samstag noch einmal neben dem Iran und den Ölpreisen die Eurokrise auf dem Plan. Doch wie erwartet, kam es hier zu keinem wirklichen Ergebnissen – wie auch: Es wurde über Wachstum und Haushaltskonsolidierung gesprochen, aber letztlich ist es die Angelegenheiten der Eurostaaten, die eine entsprechende Krisenpolitik durchzuführen. „Unser Imperativ ist es, Wachstum und Arbeitsplätze zu fördern“, heißt es dann auch in dem versöhnlichen, aussagefreien, gemeinsamen Statement. Man heiße die Diskussionen in Europa über zusätzliches Wachstum willkommen und „wir bestätigen unser Interesse an einem Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone und respektieren ihre Zusagen“. Wenn sich das Land an das Memorandum halte.
Nachhaltige und glaubwürdige Strukturreformen und Investitionen in Bildung und Infrastruktur sollen zur Steigerung der Produktivität und des Wachstums der Länder durchgeführt werden. Jedoch soll jedes Land eigene Maßnahmen dieser Art beschließen. Konjunkturprogramme wie zur Finanzkrise von 2008 sollen jedoch nicht wiederbelebt werden (mehr dazu hier).