Politik

Angst vor Bank-Run: Monti will Barguthaben durch Fonds garantieren

Lesezeit: 1 min
19.05.2012 22:46
Aus Angst vor einem regelrechten Bankenrun in ganz Europa hat der italienische Premier ein Konzept für einen europäischen Konten-Garantiefonds ins Camp David mitgebracht. Nach langen Gesprächen waren sich die Regierungschefs wieder einmal einig, dass sie sich nicht wirklich im Detail einigen können, aber das Sparen und Wachstum zusammengehören.
Angst vor Bank-Run: Monti will Barguthaben durch Fonds garantieren

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

1,8 Milliarden Euro hoben die Südeuropäer am Donnerstag von ihren Konten ab (hier) – die Angst vor einem Bankenrun, der das europäische Bankensystem gefährden könnte, nimmt zu. Besonders der italienische Premierminister, Mario Monti, fürchtet ähnliche Situationen auch in Italien, nachdem die wirtschaftliche Situation des Landes in den vergangenen Wochen von Investoren genauer unter die Lupe genommen worden ist. Der italienischen Zeitung Corriere della Serra zufolge hatte er entsprechend ein Konzept für einen europäischen Konten-Garantiefonds zum G8-Gipfel mitgenommen. Der Fonds soll gemeinsam von den EU-Staaten finanziert werden. Er soll den Anlegern garantieren, dass sie jederzeit über ihr Geld verfügen können und so die Kapitalflucht stoppen. Inwiefern das Konzept Mario Montis Anklang fand, ist bis dato nicht bekannt.

Nachdem die G8-Staaten bereits am Freitag zusammengekommen waren, stand auch am Samstag noch einmal neben dem Iran und den Ölpreisen die Eurokrise auf dem Plan. Doch wie erwartet, kam es hier zu keinem wirklichen Ergebnissen – wie auch: Es wurde über Wachstum und Haushaltskonsolidierung gesprochen, aber letztlich ist es die Angelegenheiten der Eurostaaten, die eine entsprechende Krisenpolitik durchzuführen. „Unser Imperativ ist es, Wachstum und Arbeitsplätze zu fördern“, heißt es dann auch in dem versöhnlichen, aussagefreien, gemeinsamen Statement. Man heiße die Diskussionen in Europa über zusätzliches Wachstum willkommen und „wir bestätigen unser Interesse an einem Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone und respektieren ihre Zusagen“. Wenn sich das Land an das Memorandum halte.

Nachhaltige und glaubwürdige Strukturreformen und Investitionen in Bildung und Infrastruktur sollen zur Steigerung der Produktivität und des Wachstums der Länder durchgeführt werden. Jedoch soll jedes Land eigene Maßnahmen dieser Art beschließen. Konjunkturprogramme wie zur Finanzkrise von 2008 sollen jedoch nicht wiederbelebt werden (mehr dazu hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...