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Volkswagen fordert mehr Steuergeld, um E-Offensive anzukurbeln

Volkswagen geht mit der Elektro-Offensive große Risiken ein. Nun sollen staatliche Anreize aus Steuergeldern für Entlastung sorgen.
19.03.2019 17:15
Lesezeit: 1 min

Der Autokonzern Volkswagen fordert mehr Fördermittel für die Verbreitung von Elektroautos. In einem Strategie-Papier, das der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag, schlagen die Wolfsburger etwa einen Fonds vor, der Geringverdienern den Ladestrom bezahlen soll.

Finanziert werden solle das von Bund, Autobauern und Stromkonzernen. Außerdem solle die aus Steuergeldern bezahlte Kaufprämie für E-Autos verlängert und in Abhängigkeit von Reichweite, Außenlänge des Fahrzeugs oder Listenpreis gestaffelt werden.

VW steht unter großem Druck, weil man einen strategischen Schwenk hin zur Elektromobilität angekündigt hat, obwohl die Nachfrage nach den Fahrzeugen in Europa sehr schwach ist. Der Konzern aus Wolfsburg hat bereits den Abbau von tausenden Arbeitsplätzen deswegen angekündigt.

Zudem steht man unter Druck , weil die Klimaschutzvorgaben der EU eingehalten werden müssen. Um das Kohlenstoffdioxid-Reduktionsziel von 37,5 Prozent bis 2030 zu erreichen, müsste der Autobauer laut eigenen Berechnungen mehr als 40 Prozent Elektrofahrzeuge verkaufen – was angesichts des geringen Interesses für Elektroautos unrealistisch erscheint.

"Alle gegenwärtigen finanziellen Fördermaßnahmen, die Ausbaupläne für Ladeinfrastruktur und die existierenden Rahmenbedingungen reichen nicht aus", warnt VW in dem Papier.

Deshalb müssten die Fördermaßnahmen bis 2025 oder 2030 verlängert und auch auf einen künftigen Gebrauchtwagenmarkt ausgeweitet werden. Beim wichtigen Dienstwagenmarkt schlägt VW vor, die steuerliche Förderung für batterieelektrische Autos zu verstetigen. Hybridwagen, die sowohl einen Verbrennungsmotor als auch einen Elektroantrieb haben, sollten hingegen wieder schlechter gestellt werden.

Zudem sollte es nach VW-Vorstellungen ein "Gesamtkonzept Ladeinfrastruktur Deutschland" geben. So sollte etwa die Förderung für Stromladesäulen von 300 auf 600 Millionen Euro verdoppelt werden. Für Parkplätze mit Gebühren solle es einen verpflichtenden Anteil an Ladeplätzen geben. Private Ladepunkte sollten rechtlich einfacher und zudem staatlich gefördert werden. Schließlich sollten die Parkplätze von Lebensmittelhändlern in die Förderung aufgenommen werden. Allein dadurch könnten laut VW-Berechnungen 140.000 neue Ladepunkte entstehen.

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