Gemischtes

Autobauer: Politik soll für Nachfrage nach Elektroautos sorgen

Nachdem die deutschen Autobauer beschlossen haben, massiv in Elektroautos zu investieren, soll sich die Bundesregierung nun mit Steuergeld um die Nachfrage kümmern.
22.03.2019 17:14
Lesezeit: 1 min

Nachdem die deutschen Autobauer – allen voran Volkswagen – einen massiven strategischen Schwenk hin zur Elektromobilität eingeleitet und Stellenabbaue angekündigt haben, soll nun die Politik für die nötige Nachfrage sorgen. Denn Käufer von Elektroautos halten sich trotz staatlicher Kauf-Prämien seit Jahren zurück.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert nun einen größeren politischen Einsatz für Elektromobilität in Deutschland, berichtet Reuters. Um möglichst viele Kunden mit Batteriefahrzeugen und Plug-in-Hybriden zu erreichen, müssten die Rahmenbedingungen stimmen, sagte VDA-Präsident Bernhard Mattes der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Freitag. Er forderte mehr Ladesäulen und mehr finanzielle Unterstützung vom Staat – aus Steuergeldern.

"Wir brauchen dringend mehr Engagement für eine rasche Ausweitung der Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa", sagte Mattes der FAZ. Zudem müsse am rechtlichen Rahmen gearbeitet werden: "Es kann nicht sein, dass das Genehmigungsverfahren für eine Ladesäule ein halbes Jahr dauert." Noch wichtiger sei eine "anreizorientierte, die Elektromobilität fördernde Politik, die auch steuerliche Maßnahmen umfasst".

Der VDA werde sich mit Blick auf alternative Antriebe "in Kürze auf eine Gesamtstrategie verständigen, die wir einbringen werden, auch bei den Spitzengesprächen mit der Bundesregierung", kündigte Mattes an. Diese Strategie "unterstützt die CO2-Reduktionsziele, und sie erhöht die Geschwindigkeit, die notwendig ist für den Hochlauf der Elektromobilität. In dem Ziel waren und sind sich alle einig."

Klar sei, dass "die Elektromobilität – neben der weiteren Effizienzsteigerung des Verbrennungsmotors – den größten Beitrag leistet, um die kurz- und mittelfristigen Klimaschutzziele erreichen zu können. Das sehen auch unsere Mitglieder so".

VW-Chef Herbert Diess hatte Medienberichten zufolge gefordert, nur noch auf batteriebetriebene Elektromobilität zu setzen – und hat zugleich den Abbau tausender Arbeitsplätze angekündigt. Die Chefs von BMW und Daimler hingegen plädieren demnach für einen weiterhin technologieoffenen Ansatz. In einem Gespräch am Mittwochabend hätten sie sich auf einen gemeinsamen Ansatz geeinigt, sagte der VDA-Präsident der FAZ. "Es ist eine gute, klare und eindeutige Position."

Die potentiellen Käufer von Elektroautos halten sich derzeit noch immer zurück, weil das Elektroauto bis heute noch einige gravierende Nachteile gegenüber den herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor aufweist. Dazu gehört die Kurzlebigkeit der Batterie ebenso wie die noch immer vergleichsweise geringen Reichweiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...