Italiens Regierung rechnet mit einer Fortsetzung der Konjunkturschwäche in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone. Für das laufende Jahr sei die Wachstumsprognose drastisch gesenkt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf ein Regierungsdokument, das der Agentur vorlag. Demnach werde für 2019 nur noch ein minimales Wachstum der Wirtschaftsleistung (BIP) um 0,1 Prozent erwartet. Zuvor hatte die Regierung ein Wachstum von 1,0 Prozent erwartet.
Darüber hinaus rechnet die Regierung in Rom für das laufende Jahr mit einem Haushaltsdefizit von 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung, wie aus dem Regierungsdokument weiter hervorging. Die Regierung hatte sich gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, ein Defizit von 2,04 Prozent einzuhalten. Bereits in den vergangenen Tagen war an den Finanzmärkten über eine Absenkung der Wachstumsprognose spekuliert worden. Italien war 2018 als einziges Land der EU in eine Rezession gerutscht.
Anfang März war die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) davon ausgegangen, dass die italienische Wirtschaftsleistung 2019 um 0,2 Prozent schrumpfen werde. Für das Folgejahr erwartet die OECD ein verhaltenes Wachstum von 0,5 Prozent.
Die verschlechterten Aussichten für die italienische Volkswirtschaft sind zum Teil Folge eines weltweiten Konjunkturabschwungs.