Finanzen

US-Konkurrenz enteilt Europas Großbanken

Die Großbanken Europas konnten ihren Gewinn im vergangenen Jahr deutlich steigern. Die Konkurrenten aus den USA sind ihnen aber enteilt.
11.05.2019 15:03
Lesezeit: 1 min

Die großen US-Banken haben im vergangenen Jahr erneut deutlich mehr Profit gemacht als ihre europäischen Wettbewerber. Die US-Institute spielten beim Gewinn nach wie vor "in einer anderen Liga", teilte die Unternehmensberatung EY mit. Sie verglich die Ergebnisse der nach Bilanzsumme zehn größten US-Institute mit denen aus Europa. Demnach wird der Abstand immer größer.

Die US-Banken schlossen das vergangene Jahr laut EY mit einem Nachsteuergewinn von umgerechnet 138 Milliarden Euro ab, das war ein Plus von 88 Prozent. Die europäischen Institute steigerten ihren Profit immerhin um 35 Prozent auf 52 Milliarden Euro. Zu den untersuchten US-Großbanken zählten unter anderem JP Morgan Chase, die Bank of America und die Citigroup, bei den europäischen waren es neben der Deutschen Bank auch die britische HSBC und die Schweizer Großbank UBS.

Begünstigt wurde die gute Entwicklung in den USA der Unternehmensberatung zufolge unter anderem durch die Sondereffekte der Steuerreform, die für deutlich niedrigere Zahlungen an den Fiskus sorgte. Außerdem hätten steigende Zinsen den Banken auch höhere Einnahmen aus dem Zinsgeschäft beschert. In Europa hingegen litten die Geldinstitute unter der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und müssten Strafzinsen auf Einlagen zahlen.

Trotz des schwierigen Umfelds sei es den Banken in Europa allerdings 2018 gelungen, "deutlich höhere Gewinne" zu erwirtschaften als im Vorjahr, das sei eine "gute Nachricht", sagte EY-Experte Claus-Peter Wagner. Grundlegend verbessern werde sich das Umfeld in diesem Jahr allerdings nicht, prognostizierten die Wirtschaftsprüfer.

So sei kein Ende der Niedrigzinsphase in Sicht und die Regulierung nehme zu. Also werde der Rotstift angesetzt: "Wir werden weiterhin Stellenstreichungen und Filialschließungen sehen."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...