Deutschland

Westdeutsche verbrauchen mehr Strom als Ostdeutsche

Westdeutsche verbrauchen im Durchschnitt sechs Prozent mehr Strom als Ostdeutsche.
21.05.2019 07:07
Lesezeit: 2 min

Westdeutsche verbrauchen sechs Prozent mehr Strom als Ostdeutsche. Stromkunden aus dem Westen Deutschlands liegen mit einem Verbrauch von durchschnittlich 3.440 kWh pro Jahr über dem bundesdeutschen Mittel. Sie benötigen damit rund sechs Prozent mehr Strom als ostdeutsche Verbraucher (Ø 3.252 kWh).

Haushalte im Saarland und in Rheinland-Pfalz verbrauchen am meisten Strom. Im Durchschnitt benötigen sie 3.682 bzw. 3.681 kWh pro Jahr und damit rund ein Drittel mehr als Verbraucher in Berlin (Ø 2.861 kWh). Im Bundesdurchschnitt geben CHECK24-Kunden einen jährlichen Stromverbrauch von 3.381 kWh an, so die dpa.

Überdurchschnittlich viel Strom benötigen auch Haushalte in Niedersachsen (Ø 3.653 kWh) und Thüringen (Ø 3.629 kWh). Verhältnismäßig sparsam sind neben den Berlinern auch Hamburger (Ø 3.015 kWh) und Sachsen (Ø 3.054 kWh).

Mittlerweile sind die Tarife der alternativen Stromversorger deutlich günstiger als die Grundversorgung. So sparten Verbraucher innerhalb eines Jahres insgesamt 311 Millionen Euro. Das ergab eine repräsentative Studie der WIK-Consult, einer Tochter des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK).

Beim Wechsel des Stromanbieters entschieden sich 2018 lediglich 3,4 Prozent der Verbraucher für nachhaltige Ökostromtarife. Der Großteil der Stromkunden, die 2018 über CHECK24 einen Vertrag bei einem neuen Anbieter abschlossen, wählten Basis-Ökostromtarife oder konventionell erzeugten Strom.

"Da es sich bei den günstigsten Tarifen der Alternativanbieter oft um Basis-Ökostrom oder konventionell erzeugten Strom handelt, entscheiden sich viele Verbraucher für diese Angebote", sagt Dr. Oliver Bohr, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. "Doch auch der Wechsel aus der Grundversorgung zu einem nachhaltigen Ökostromanbieter spart Familien mehrere Hundert Euro."

Als nachhaltig werden Stromtarife bezeichnet, deren Anbieter nachweisen, dass sie in signifikantem Umfang die lokale Ökostromproduktion fördern und damit den Anteil an konventionell erzeugtem Strom auf dem Markt verringern. Das gilt z. B. für Tarife mit dem "ok-power-Siegel" oder dem "Grüner Strom-Label". Anbieter von Basis-Ökostromtarifen dagegen kaufen ihren Strom z. B. aus bereits bestehenden Anlagen im Ausland, ohne maßgeblich in den Neubau sauberer Kraftwerke zu investieren.

Nachhaltige Tarife lohnen sich nicht nur für die Umwelt. Eine vierköpfige Familie mit einem jährlichen Verbrauch von 5.000 kWh spart damit auch noch Geld. In den 100 größten deutschen Städten zahlen sie mit dem jeweils günstigsten nachhaltigen Ökostromtarif im Durchschnitt 188 Euro weniger als in der Grundversorgung. Eine Familie in Fürth reduziert ihre Stromrechnung in der Spitze sogar um 386 Euro.*

Nicht nur Familien, sondern auch Einpersonenhaushalte sparen mit nachhaltigem Ökostrom im Vergleich zur teuren Grundversorgung. Singles mit einem jährlichen Stromverbrauch von 2.000 kWh zahlen beim günstigsten nachhaltigen Anbieter im Durchschnitt 88 Euro weniger. Stromkunden aus Darmstadt und Mainz sparen durch einen Anbieterwechsel am meisten: 166 Euro.

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