China schlägt im Zollstreit mit den USA zurück. Das Finanzministerium gab heute bekannt, die Volksrepublik plane ab Juni die Einführung von Importzöllen auf amerikanische Waren im Volumen von 60 Milliarden Dollar. Davon seien insgesamt 5.140 Produkte betroffen. US-Präsident Donald Trump hatte Chinas Führung kurz davor gewarnt, auf die jüngsten amerikanischen Strafzölle mit Vergeltungsmaßnahmen zu reagieren. Die Regierung in Washington bereitet bereits auf alle übrigen Einfuhren aus der Volksrepublik höhere Abgaben vor. Dabei geht es um Waren im Wert von etwa 300 Milliarden Dollar.
Der Dax ist durch den sich hochschaukelnden Zollstreit erneut schwer unter Druck geraten. Bis zum Nachmittag weitete der deutsche Leitindex sein Minus auf 1,60 Prozent und 11.867,23 Punkte aus. Er fiel damit nicht nur weit unter die Marke von 12.000 Punkte zurück, sondern auch auf seinen niedrigsten Stand seit einem Monat.
Was den MDax angeht: Er sank vor um 1,87 Prozent auf 25.012,60 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx hatte einen Rückgang von 1,2 Prozent auf sich mit 3.320,51 Punkte zu verkraften.
An der Frankfurter Börse zogen die Anleger vor allem bei konjunktur-empfindlichen Branchen die Notbremse. So mangelte es wegen der Unsicherheit um den Zollstreit am Interesse, Aktien aus der Autobranche zu kaufen. Vor allem die Titel des Autobauers Daimler und des Zulieferers Continental kamen mit bis zu 4,4 Prozent unter Druck.
Eon gab um ein halbes Prozent nach. Der Energiekonzern hatte Resultate zum ersten Quartal vorgelegt, die aber nicht als bedeutender Kurstreiber angesehen wurden.
Abgeschlagenes Schlusslicht im Dax waren die Aktien von Thyssenkrupp mit einer Gegenreaktion auf ihr jüngstes Kursfeuerwerk. Nach dem fast 30-prozentigen Kurssprung vom Freitag ruderten die Papiere des Industriekonzerns zu Wochenbeginn am Dax-Ende um 7,5 Prozent zurück.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,11 Prozent am Freitag auf minus 0,12 Prozent. Der Rentenindex „Rex“ stieg um 0,07 Prozent auf 143,23 Punkte. Der Bund-Future legte 0,19 Prozent auf 166,38 Punkte zu.
Der Euro stieg bis auf 1,1258 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,1230 US-Dollar festgesetzt, womit der Dollar umgekehrt 0,8905 Euro kostete.