In Großbritannien haben kurz vor dem ursprünglich geplanten Ausstieg des Landes aus der Europäischen Union mehr EU-Bürger gearbeitet als ein Jahr zuvor. Knapp 2,4 Millionen Ausländer mit EU-Pass waren in den ersten drei Monaten dieses Jahres in Großbritannien beschäftigt, knapp 100.000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie die britische Statistikbehörde am gestrigen Dienstag meldete.
Die Briten hatten im Juni 2016 für den Ausstieg aus der EU gestimmt. Verglichen mit den ersten drei Monaten 2016 waren Anfang dieses Jahres fast 240.000 mehr EU-Bürger in Großbritannien tätig. Der Brexit zum geplanten Datum 29. März scheiterte, weil Abgeordnete das die Austrittsvereinbarung mit Brüssel ablehnten. Die neue Frist gilt bis Ende Oktober.
Auch die Zahl der britischen Arbeitnehmer stieg, und zwar um 190.000 auf rund 29 Millionen. Von außerhalb der EU waren gut 1,3 Millionen Ausländer in Großbritannien beschäftigt, 80.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen fiel auf 1,3 Millionen, ein Trend, der sich seit 2012 fortsetzt. Die Rate lag bei 3,8 Prozent, so niedrig wie seit 1974 nicht mehr.