Die Zahl der mit offenem Haftbefehl in Deutschland gesuchten Menschen ist einem Medienbericht zufolge auf einen Rekordstand gestiegen. Ende März seien in der Polizeidatenbank Inpol-Z mehr als 185.000 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben gewesen, berichtete das Portal "Zeit Online" am Mittwoch unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen.
Dem Bericht zufolge geht es bei den Gesuchten nicht nur um Bagatelldelikte. Das zeige sich an den offenen Haftbefehlen, die bei Bundeskriminalamt, bei der Bundespolizei und beim Zollkriminalamt anhängig seien. Allein bei diesen drei Behörden seien 37.173 Menschen zur Fahndung ausgeschrieben gewesen.
Die Grünen-Abgeordnete Irene Mihalic sagte "Zeit Online": "Der neuerliche Anstieg der Zahl der nicht vollstreckten Haftbefehle macht mir große Sorgen." Sie forderte eine Strategie, diesen Berg abzubauen – "mit klarer Priorität auf die besonders gefährlichen und gewalttätigen Personen".
Dem Portal zufolge ließ das Bundesinnenministerium mehrere Nachfragen offen, warum die Zahl der offenen Haftbefehle seit Jahren steigt.