Brasilien hat nach einem spontanen Fall der Rinderkrankheit BSE seine Rindfleischexporte nach China vorübergehend gestoppt. Die Ausfuhren in die Volksrepublik würden ausgesetzt und die chinesischen Behörden prüften in der Zwischenzeit die Lage, teilte das brasilianische Landwirtschaftsministerium am Montag mit. Der Exportstopp beschränkt sich demnach auf China und folgt einem bilateralen Protokoll der beiden Länder für solche Fälle.
Dem Ministerium zufolge handelte es sich um einen "atypischen" Fall des sogenannten Rinderwahnsinns, der im Staat Mato Grosso auftrat. Demnach erkrankte ein 17-jähriges Tier "spontan" und seine Erkrankung stehe nicht im Zusammenhang mit dem Verzehr von verseuchten Lebensmitteln. Das Tier sei getötet und sein Kadaver verbrannt worden, erklärte das Ministerium. Es bestehe kein weiteres Risiko.
Die Weltorganisation für Tiergesundheit verzichtete darauf, den Status Brasiliens zu ändern und schätzte die von dem Einzelfall ausgehende Gefahr als gering ein. Brasilien ist der weltgrößte Exporteur von Rindfleisch und Geflügel. Nach China exportierte das Land in den ersten vier Monaten des Jahres Rindfleisch im Umfang von 442,3 Millionen Dollar (knapp 393 Millionen Euro), das waren 26 Prozent dieser Exporte.