Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist am Mittwoch auf ein neues Rekordtief gefallen. Zeitweise sank der Effektivzins bis auf minus 0,23 Prozent. Damit wurde das am Vortag erreichte Tief leicht unterschritten. Am Mittag lag die Rendite etwas höher. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future lag zuletzt wenig verändert bei 168,52 Punkten. Italienische Staatsanleihen standen dagegen unter Druck.
Zinsdruck entsteht nach wie vor durch die Erwartung von Zinssenkungen in den USA. An den Finanzmärkten werden in diesem Jahr mindestens zwei Reduzierungen erwartet. Hintergrund ist der US-chinesische Handelskonflikt und mit ihm verbundene Konjunkturschäden. Am Dienstag stieß US-Notenbankchef Jerome Powell die Tür für Zinssenkungen zumindest nicht zu, so die dpa. Man werde die wirtschaftlichen Auswirkungen genau beobachten und “wie immer” entsprechend handeln, um das Wachstum aufrecht zu halten.
Der Risikoaufschlag italienischer Staatsanleihen gegenüber Bundeswertpapieren stieg deutlich an. Die EU-Kommission empfahl den EU-Ländern, ein Sanktionsverfahren gegen die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone in Gang zu setzen. Die Entscheidung wurde erwartet. Da Italien bislang wenig Entgegenkommen zeigt, droht eine langwierige politische Auseinandersetzung, an deren Ende theoretisch hohe Strafzahlungen stehen könnten. Bisher wurden derartige Zahlungen aber noch nie verhängt.
Am Nachmittag stehen in den USA vor allem Stimmungsindikatoren aus dem Dienstleistungssektor an. Am Abend präsentiert die amerikanische Notenbank Fed ihren Konjunkturbericht.