Der London Metal Exchange (LME) verschärft ihre Haltung zum Alkoholkonsum. Neue Regeln verbieten es den Händlern, während ihres Arbeitstages zu trinken, berichtet Bloomberg mit Hinweis auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Demnach teilte der LME den Mitgliedern in einer Sitzung am Donnerstag mit, dass sie von ihnen erwartet, dass sie eine Null-Toleranz-Alkoholpolitik für Händler anwenden, die für die Festlegung globaler Richtpreise für Industriemetalle wie Kupfer und Aluminium verantwortlich sind.
Bei Verstößen gegen die neuen Regeln zum Alkoholkonsum könnte die Börse künftig Geldbußen und sogar Handelsverbote verhängen, sagten die Insider.
Schon bisher hatte die LME den Händlern das Betrunkensein auf dem Handelsparkett verboten. Doch nun soll die Verbindung der Börse mit starkem Alkoholkonsum, die auf ihre Ursprünge in viktorianischer Zeit zurückgeht, endgültig gebrochen werden.
Die LME und viele ihrer Mitgliedsfirmen versuchen seit Längerem, den Ruf der Branche zu verbessern. Im April fügte die Börse Regeln hinzu, die es den Mitgliedern unter anderem verbieten, Partys in Sexclubs oder Casinos abzuhalten.
Das neue Verbot am London Metal Exchange knüpft an eine ähnliche Null-Toleranz-Politik an, die von Lloyd's of London angekündigt wurde, nachdem ein Bericht Besäufnisse und sexuelle Belästigungen an der Börse aufgedeckt hatte.
Vor einem Büroumzug im Jahr 2016 befand sich der LME in der gleichen Straße wie Lloyd's of London. Die Metallhändler besuchten oft die gleichen Pubs wie Lloyd's-Händler auf dem historischen Leadenhall Market in der City of London.